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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Gedrenge

Essen ist kein Spaß, vor allem wenn man Hunger hat und noch nicht an der Reihe ist. Ich stehe regelmäßig vor der Contine, der kleinen Mensa am Conticampus für einen großen Haufen von Juristen, BWLern, Germanisten, Anglisten und vielen anderen Studenten, die sich hier herumtreiben. Schon die Fachrichtungen alle aufzuzählen macht mir keinen Spaß, weil es zu lange dauert.

Die Contine ist eine so kleine Mensa, dass dort auf jedem Tisch ein Klappkärtchen steht, auf dem steht, dass das Benutzen eines Laptops zwischen 12 bis 15 Uhr verboten ist, damit die Neuankömmlinge, möglichst noch während der Vorbesitzer den letzten Bissens herunterhastet, auf dem vorgewärmten Platz Platz nehmen können. Wenn die Mensa es verbieten könnte, wäre selbst das Sprechen während dem Essen nicht erlaubt, um Zeit zu sparen. Hier wird das Besteck wie ein Staffelstab gereicht.

Es gibt in der Contine insgesamt 6 Schalter, an denen man sich mit Essen versorgen kann, davon sind zwei vegetarisch und der Rest ist Fleisch mit Soße oder Pommes mit C-Wurst und Soße. Regelmäßig stelle ich mich hinten an, um dann mit Erschrecken festzustellen, dass ein Pulk von angeblich teilnahmslosen Studenten, die nur mal kurz vorbei wollen, um ihre Karte noch aufzuladen oder auf die Speisekarte zu gucken, an mir vorbeirennen und sich am nächstbesten Schalter anstellen. Das geht deshalb so gut, weil das keine Sau nicht interessiert. Außer mir armen Sau, die sich darüber echauffiert.

Neulich bin ich auch zuerst gucken gegangen. Ich sah das eigentliche Problem der Schlangen. Sie zerteilt sich in zwei Hauptschlangen rechts und links vom Besteckregal und zerfasert dann zu einem eher losen Pulk in kleinere Einzelschlangen. Das ist wie eine Sanduhr, die rückwärts läuft. Drinnen wird es dann so unübersichtlich, dass man sich regelrecht durchkämpfen muss. Hilfestellung leisten dabei die überdimensionierten Tablettes, die man bäuchlings vor sich herträgt und anderen in die Nieren presst. Dreht sich doch einmal einer um, guckt man schnell nach hinten und ruft empört, wieso hier so gedrengelt wird.

Gedrengelt. Gedränge entsteht häufig da, wo es eng wird. Dass die beiden Worte keine gemeinsame etymologische Wurzel haben, ist schon mehr als erstaunlich, wo sie einander doch bedingen. Aber wahrscheinlich ist das nur wieder irgendwann vergessen worden, wie bei den anderen Wortpaaren, die sich meist auch noch zufällig reimen oder sich nur deshalb voneinander unterscheiden, weil vorher ein paar Konsonanten hinzugekommen sind. Nomen est omen, sage ich da nur.

Jedenfalls bin ich dann doch wieder hinausgegangen und habe mich brav an das Ende der Schlange gestellt. Ich habe mich einfach nicht getraut, da vorn zu bleiben und mich irgendwo reinzunuscheln. Ich bekam schlechte Laune und stellte mir vor, dass das Essen, was ich gleich esse, die Reste von gestern aus der Hauptmensa sind*. Als ich dann mein Essen hatte und endlich zwei Plätze an einem Tisch fand, besetzte ich gleich beide Plätze. Mein Rucksack platzierte ich auf dem Stuhl neben mir, und jedem der fragte, sagte ich, der Platz sei besetzt. Davon steht nämlich nichts auf den Klappkärtchen.


*Wenn Sie sich einmal die Mühe machen wollen, dann folgen Sie dem Link und schauen sich die Pläne genau an. Meine Vermutung ist nicht so weit hergeholt, wie ich mir das wünschen würde.
iGing (Gast) - 21. Nov, 21:38

Welchem Link?

Shhhhh - 21. Nov, 21:42

Oh, das war wohl nicht so klar anscheinend. Ich verlinke da oben (rot hinterlegt) die Contine und ihren Speiseplan. Von dort aus kann dann weitergeguckt werden, also auch der Hauptmensaspeiseplan findet sich links in einer Spalte.
Bubi40 - 22. Nov, 09:22

gibt´s irgendwo ´ne enge
kommts häufig zum gedrenge
mittelhochdeutsch gesagt
doch wer ans hochdeutsche sich wagt
ist plötzlich gedränge
wenn allzu groß die menge

doch voller bauch studiert nicht gern
so halt ich mich der mensa fern
entgehe dem gedränge
und mach mir keine zwänge
... ;-))) ...

Shhhhh - 22. Nov, 21:34

Was würden die Dozenten sagen,
wie würden sie wohl alle murren,
käme ich mit leerem Magen
und hört`s das Plenum ewig knurren.
Lo - 22. Nov, 15:21

Gedärmgedrängel.

Mexikanischer Bohneneintopf?
Das gibt "Gedrenge" im Gedärm.
Und das am Wochenendanfang.... ;-)

Shhhhh - 22. Nov, 21:36

Freitags ist kein Tag für die Mensa, dem obligatorischen Fisch wird hier nämlich noch eins oben drauf gesetzt, er wird totgebraten. Man sollte dankbar, dass es da Alternativen gibt.
Teresa HzW - 22. Nov, 15:35

Ich hätte die grünen Nudeln mit Lachssoße gewählt... aber vielleicht schlängelte sich genau vor dieser Ausgabestelle ja die andere Hauptader hungriger Student[inn]en ;-))

Trithemius - 22. Nov, 18:06

Ich hab Lachsauce gelesen, hihi. Die selektive Wahrnehmung eines Vegetariers kann auch amüsant sein.
Shhhhh - 22. Nov, 21:37

@Teresa:Wie gesagt, der Fisch stirbt im Topf oder wie ging das Sprichwort nochmal?

@Trithemius: Die hätte ich auch genommen, da weiß man wenigstens, was man hat:)
Teresa HzW - 25. Nov, 20:15

@Trithemius
Manchmal wär`s gar nicht verkehrt, man könnte irgendwo eine Lach-Soße kaufen und sich so den Tag schön lachen ;-))

@SHHHHH
ich dachte immer, der stinkt vom Kopf her, der Fisch... zumindest die großkopfeten Fische ;-).... und dann gibts ja noch jene Fische, die wie manche Besucher, nach drei Tage zum Stinken anfangen ;-))
la-mamma - 22. Nov, 21:45

jetzt hab ich extra auf meiner liebligsrechtschreibseite (canoo.net mit einem sehr amüsanten blog dabei - aber das nur so nebenbei) nachgesehen, ob es "gedrengelt" so gibt, aber bin nicht fündig geworden. aber vielleicht hab ich ja nur den witz nicht kapiert;-)

Trithemius - 23. Nov, 09:21

Ich glaube, Herr Leisetöne hat das Wort erfunden ;)
Jossele - 23. Nov, 10:43

Leitet sich von Enge ab, denk ich.

(@la-mamma, du als geniale Wortspielerin solltest das doch schon verwendet haben... ;-) )
Trithemius - 23. Nov, 11:05

oder von Engel? Am Ende von: Dengeln? http://de.wikipedia.org/wiki/Dengeln
Shhhhh - 23. Nov, 12:56

Um es mit Trithemius' Worten zu sagen: ich habe meinen Idiolekt erweitert;)
Trithemius - 23. Nov, 09:20

Ein Trick, sich vorzudrängeln, der immer funktioniert:

Vorausgesetzt, man entdeckt weiter vorn in der Essenschlange einen Freund oder Bekannten. Man geht zu ihm und beginnt locker ein Gespräch. Sobald die Schlange dann vorrückt, reiht man sich einfach mit ein. Die Nachstehenden vermuten, dass der andere dir den Platz in der Schlange freigehalten hat, den du vorher schon innehattest, und protestieren daher nicht. Als ich noch studierte, machte ein Dozent, mit dem ich immer zum Esssen verabredet war, das jedesmal so, was mir peinlicher war als ihm. In der Contine wie in der Hauptmensa habe ich beobachtet, dass der Trick noch immer angewendet wird. Man muss nur dreist genug sein.

Shhhhh - 23. Nov, 12:57

Ja, den Trick kenne ich, weil ich aber sonst keinen kenne, bin ich der Leidtragende.
Trithemius - 23. Nov, 19:12

Was'n los? So resignativ habe ich dich noch nicht in der Contine erlebt, wo wir sogar schon gemeinsam waren. Hast mir sogar den richtigen Weg zum vegetarischen Essen gezeigt, weil ich das Gewusel nicht geblickt hab.
Shhhhh - 23. Nov, 19:47

Waren wir dieses Semester schon in der Contine? Ich glaube nicht. Es ist einfach unvorstellbar voll geworden. Selbst zu Zeiten, wo andere gerade ihr Frühstück beendet haben, drängen sich bereits Massen von Studierenden an den Schaltern.
Und, nun ja, ich bin ja schon eine ganze Weile an der Uni, diejenigen, die mit mir angefangen haben, sind entweder schon weg oder haben aufgegeben und da trifft es sich eben nicht mehr so gut, vor allem ich treffe da kaum noch jemanden, den ich dann in ein Gespräch verwickeln könnte, um ein paar Meter Schlange einzusparen.

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