Eine kleine Weihnachtsgeschichte
Dienstag ist Einkaufstag. Da schnappe ich mir den Firmenwagen und fahre damit zur Metro, um die Köche, für die ich arbeite, mit allem Notwendigen zu versorgen. Häufig bekomme ich die Liste einer Filiale mit dazu und bringe im Anschluss auch dort die fehlenden Waren vorbei. Im Sommer habe ich sogar drei Filialen zu beliefern, dann ist der Dienstag ein ziemlich langer Tag.
Oh, du fröhliche, heute war die Liste kurz, die andere Filiale hat Betriebsferien. Ich packte meine Sachen, verlud sie ins Auto und stapfte mit dampfendem Kaffeebecher zur Fahrerseite und stieg ein. Tank leer, bis zur Tanke komme ich noch, sogar wieder zurück, ich machte mir keine Sorgen. Ich fuhr die Strecke, die ich immer fahre, bog in den Weg ein, den ich immer nehme, lud die leeren Flaschen, die ich dienstags ebenfalls zu entsorgen habe in die jeweiligen Glascontainer und dachte mir, ich müsste eigentlich kurz anrufen, ob die Köche schon da sind, denn dort wo die Glascontainer stehen ist der Scheideweg. Hier biege ich entweder zur Metro ab oder fahre geradeaus weiter in einen anderen Stadtteil, um einen Fleischer um ein wenig Kalb und Currywürste zu erleichtern.
Oh, du dämliche, mein Telefon steckte nicht in meiner Jackentasche, es lag zuletzt auf dem Küchentisch neben einer Kerze, die da seit kurzem steht. Die Richtung war also klar, nämlich keine von beiden, es ging zurück. Dort angekommen finde ich mein Telefon sofort, stecke es ein, renne wieder runter und fahre denselben Weg zurück. Anrufen hatte ich vergessen. Ich kaufte die wenigen Sachen ein, die auf der Liste standen und freute mich, dass ich so schnell würde fertig sein können. Dann schaute ich endlich auf mein Telefon.
Oh du tonlose, ich sah die drei Anrufe in Abwesenheit, von Apia, unserem Mann fürs Grobe? Wieso ruft der mich an? Braucht er noch dringend eine Parkettpflege? Ich stellte den Ton wieder ein und rief ihn an, er ging nicht ran. Ich rief im Laden an und bekam keine Verbindung. Apia rief mich zurück und reichte mich an den Koch weiter. Hallo Rupan, sagte ich. Er befahl mir 15 Entenkeulen, 2 Dosen Rotkohl, ein Stück Fleisch von einem Tier, das ich nicht kannte und Klöße, einen Tag vor Weihnachten. Ich hatte eine ganz kleine Ahnung, wie sich der Tag entwickeln würde, als ich die Klöße hörte. Vorher jedoch hörte ich genauestens hin, weil ich einfach nicht verstand, welches scheißtote Tier ich ihm verdammt nochmal mitbringen sollte. Unser Koch kommt ursprünglich aus Sri Lanka, spricht ein akzeptables Deutsch aber es gibt bestimmte Buchstabenverbindungen, für die sind srilankesische Zungen einfach nicht gemacht. Ich hatte jedenfalls seine Zunge im Ohr und verstand nullkommanichts. Glücklicherweise war der Chef da, wurde weitergereicht und sprach mit mir. Nicht Fisch, sondern Hirsch wollte Rupan haben. Ach, und das Festnetz ist übrigens kaputt, sagte er beiläufig. Ach, und da wäre noch eine Kleinigkeit, fing mein Chef an. Ob ich nicht kurz hochgehen könnte zu den Elektrosachen und ein Ersatzteil bestellen. Ich könnte ja auch hingehen, mir das Ausstellungsstück vornehmen und das kleine Teil einfach in meiner Jacke verschwinden lassen.
Oh du steinige, ich sagte, ich sehe, was ich tun kann. Dazu muss ich anmerken, dass ich am Haupteingang bei den Nonfoodsachen hereinkomme, meine Runde gehe und am Ende bei der Frischeabteilung herauskomme, direkt neben den Zigaretten und – das ist das wichtigere Detail – bei den Kassen für Gold- und Silberkartenbesitzer. Ich habe eine solche und wenn die Schlangen quer durch den Laden bis zum Frischfisch reichen, stinkt mir das nicht. Ich gehe zu einer der beiden Kassen und habe meist nie mehr als zwei höchstens auch mal vier Kunden vor mir. Da stand ich mit meinem Wagen, hakte gerade die Klöße ab, die es nicht gab – dafür aber Kloßteig – und brauchte nur noch durch die Kasse gehen und…, naja, es half nichts. Ich musste da hoch. Die Kaffeemaschine war schnell gefunden, das Ersatzteil jedoch war in dem Ausstellungsstück leider nicht vorhanden. Da vorn steht ein Verkäufer hinter dem Tresen und telefoniert, gleich bin ich dran, ja, jetzt: „Ich möchte ein Ersatzteil bestellen für die Kaffeemaschine da vorne“, rief ich und zeigte nach hinten, wo das Ding herumstand. Er drehte sich um und sagte mir, das müsse ich unten tun, im Servicebüro. Im Servicebüro? Das Servicebüro sei der Empfangsschalter, dort arbeiten welche, die bestellen Ersatzteile.
Oh du umständliche, ich trat den Rückzug an und stellte mich unten an den Schalter, der von Kundschaft penetriert wurde, die in losen Reihen an mindestens vier Stellen standen bei zwei telefonierenden Frauen. Es ging erstaunlich schnell, ich kam nach nur zehn Minuten an die Reihe. Mein Begehr nur kurz angerissen, ach da wäre ich bei ihr falsch, das macht die Kollegin, da müssen sie sich dort anstellen. Wo gerade eine Frau eine LKW-Ladung Senfflaschen zurückgeben wollte.
Oh du schäumende, weil alle nach mir gekommenen Kunden jetzt vor mir an der Reihe waren, weil ich meine Position gewechselt hatte, wartete ich weitere zehn Minuten, um mich dann fragen zu lassen, ob ich auch eine neue Kundenkarte bräuchte, weil das ja nicht die richtige Schlange undsoweiter. „Ich will was bestellen“, bellte ich. Sie trottete zu mir herüber mit dem Vernichtungsschlag auf der Zunge. „Artikelnummer?“ Artikelnummer?
Oh du mörderische, das hätte mir niemand gesagt, ich war doch gerade…, nein, ohne Artikelnummer könne sie nichts bestellen. Ich solle doch bitte wieder nach oben gehen und mir für das Ersatzteil eine Artikelnummer geben lassen. Nur ganz kurz, es gab keine Artikelnummer. Der Kollege von vorhin brach einen Karton auf und holte die Bedienanleitung heraus, in der nur stand, es handele sich um einen sogenannten Federring. Ich machte mir Hoffnung, indem ich ihn bat, mir das Teil doch kurz, hehe, nur mal ganz kurz, auszuleihen. Ich würde damit prompt abhauen und nie mehr wiederkommen, nein, ich würde zum Schalter gehen und der Frau das Ding zeigen, damit sie es bestellen kann. Das geht nicht, sagte er und machte mir eine Kopie des Teils und obendrein die Anleitung mit der Stelle, wo stand, dass es sich um einen Federring handelte, er nahm dafür die italienische Anleitung, was ich erst unten bemerkte.
Oh du verzweifelte, ich stapfte nach unten, hielt der Tante triumphierend meine Zettel vors Gesicht. Sie, unbeeindruckt, bemerkte die fehlende Artikelnummer und rief den Kollegen an. Jetzt hole ich noch einmal ganz kurz aus: Dieser Federring sorgt dafür, dass der Kaffeefilter nicht direkt auf dem Metall aufliegt, welches nur angebohrt, sonst verstopfen würde, wenn der Federring nicht für Abstand sorgt. Wenn der Filterträger gewechselt wird, kehrt man ihn zuoberst und hat üblicherweise einen Mülleimer darunter, in den der gebrauchte Filter hineinfällt, mit dem Federring, und dann ist das Teil weg. Und dann muss ich los und ein solches Teil bestellen. Ich will nicht wissen, wie oft so etwas passiert, wie viele solcher Teile man eigentlich braucht oder wie sich Kaffeemaschinenbesitzer behelfen. Jedenfalls hätte dieses Teil doch eine Artikelnummer verdient, oder nicht? Es handelt sich auch nicht um ein srilankesisches Fabrikat, sondern um die Hausmarke Rioba, in der dieser Federring stecken sollte, wenn er nicht im Mülleimer verschwunden wäre.
Oh du geduldige, sie bestellte mir das Teil, nachdem ich ihr zum sechsten Mal erklärt hatte, wie es heißt und wofür es da sei. Ich bestellte zwei von den Dingern und schwor eigens einen Zettel an die Maschine zu bappen, auf dem ich unter Androhung der Todesstrafe bemerkte, dass dieser beschissene Federring bitte wieder zurückgelegt wird, sollte er zufällig im Mülleimer landen. Ich ging zurück zu meinem Wagen, die Entenkeule wäre gar gewesen, wenn ich sie nicht vorsorglich in eine Box für Gefriergut getan hätte. Ich holte die restlichen Artikel, wollte meine Liste abstreichen, aber den Kugelschreiber hatte mir jemand geklaut. Scheiß drauf, nur ein Kunde vor mir an der Kasse. Nur Zigaretten, drei Kartons, 2941 Euro und 25 Cents. Er zählte gerade seine Zweieurostücke ab.
Oh du hysterische, bei 42 Euro hörte er auf, holte ein Bündel Fünfhunderter aus der Tasche und beglich den Rest. Bis auf die Enten, die natürlich, haha, natürlich keinen Barcode hatten, den man abscannen konnte und deshalb einzeln eingegeben werden mussten, lief alles ganz normal. Ich beruhigte mich wieder, und als ich endlich die Rechnung in den Händen hielt, rutschte mir doch glatt ein „Schöne Feiertage“, über die Lippen. Ich stieg ins Auto, fuhr zurück und packte aus. Davongekommen.
Dann fragte mich Rupan, ob ich denn beim Fleischer gewesen sei, ob mir Khedis, die srilankesische Küchenhilfe und Gelegenheitskoch, keine Nachricht hinterlassen hätte. Nein sagte ich, mein Blick sagte etwas anderes, etwas, was jeder versteht, in jeder Sprache, etwas internationales.
Oh, du fröhliche, heute war die Liste kurz, die andere Filiale hat Betriebsferien. Ich packte meine Sachen, verlud sie ins Auto und stapfte mit dampfendem Kaffeebecher zur Fahrerseite und stieg ein. Tank leer, bis zur Tanke komme ich noch, sogar wieder zurück, ich machte mir keine Sorgen. Ich fuhr die Strecke, die ich immer fahre, bog in den Weg ein, den ich immer nehme, lud die leeren Flaschen, die ich dienstags ebenfalls zu entsorgen habe in die jeweiligen Glascontainer und dachte mir, ich müsste eigentlich kurz anrufen, ob die Köche schon da sind, denn dort wo die Glascontainer stehen ist der Scheideweg. Hier biege ich entweder zur Metro ab oder fahre geradeaus weiter in einen anderen Stadtteil, um einen Fleischer um ein wenig Kalb und Currywürste zu erleichtern.
Oh, du dämliche, mein Telefon steckte nicht in meiner Jackentasche, es lag zuletzt auf dem Küchentisch neben einer Kerze, die da seit kurzem steht. Die Richtung war also klar, nämlich keine von beiden, es ging zurück. Dort angekommen finde ich mein Telefon sofort, stecke es ein, renne wieder runter und fahre denselben Weg zurück. Anrufen hatte ich vergessen. Ich kaufte die wenigen Sachen ein, die auf der Liste standen und freute mich, dass ich so schnell würde fertig sein können. Dann schaute ich endlich auf mein Telefon.
Oh du tonlose, ich sah die drei Anrufe in Abwesenheit, von Apia, unserem Mann fürs Grobe? Wieso ruft der mich an? Braucht er noch dringend eine Parkettpflege? Ich stellte den Ton wieder ein und rief ihn an, er ging nicht ran. Ich rief im Laden an und bekam keine Verbindung. Apia rief mich zurück und reichte mich an den Koch weiter. Hallo Rupan, sagte ich. Er befahl mir 15 Entenkeulen, 2 Dosen Rotkohl, ein Stück Fleisch von einem Tier, das ich nicht kannte und Klöße, einen Tag vor Weihnachten. Ich hatte eine ganz kleine Ahnung, wie sich der Tag entwickeln würde, als ich die Klöße hörte. Vorher jedoch hörte ich genauestens hin, weil ich einfach nicht verstand, welches scheißtote Tier ich ihm verdammt nochmal mitbringen sollte. Unser Koch kommt ursprünglich aus Sri Lanka, spricht ein akzeptables Deutsch aber es gibt bestimmte Buchstabenverbindungen, für die sind srilankesische Zungen einfach nicht gemacht. Ich hatte jedenfalls seine Zunge im Ohr und verstand nullkommanichts. Glücklicherweise war der Chef da, wurde weitergereicht und sprach mit mir. Nicht Fisch, sondern Hirsch wollte Rupan haben. Ach, und das Festnetz ist übrigens kaputt, sagte er beiläufig. Ach, und da wäre noch eine Kleinigkeit, fing mein Chef an. Ob ich nicht kurz hochgehen könnte zu den Elektrosachen und ein Ersatzteil bestellen. Ich könnte ja auch hingehen, mir das Ausstellungsstück vornehmen und das kleine Teil einfach in meiner Jacke verschwinden lassen.
Oh du steinige, ich sagte, ich sehe, was ich tun kann. Dazu muss ich anmerken, dass ich am Haupteingang bei den Nonfoodsachen hereinkomme, meine Runde gehe und am Ende bei der Frischeabteilung herauskomme, direkt neben den Zigaretten und – das ist das wichtigere Detail – bei den Kassen für Gold- und Silberkartenbesitzer. Ich habe eine solche und wenn die Schlangen quer durch den Laden bis zum Frischfisch reichen, stinkt mir das nicht. Ich gehe zu einer der beiden Kassen und habe meist nie mehr als zwei höchstens auch mal vier Kunden vor mir. Da stand ich mit meinem Wagen, hakte gerade die Klöße ab, die es nicht gab – dafür aber Kloßteig – und brauchte nur noch durch die Kasse gehen und…, naja, es half nichts. Ich musste da hoch. Die Kaffeemaschine war schnell gefunden, das Ersatzteil jedoch war in dem Ausstellungsstück leider nicht vorhanden. Da vorn steht ein Verkäufer hinter dem Tresen und telefoniert, gleich bin ich dran, ja, jetzt: „Ich möchte ein Ersatzteil bestellen für die Kaffeemaschine da vorne“, rief ich und zeigte nach hinten, wo das Ding herumstand. Er drehte sich um und sagte mir, das müsse ich unten tun, im Servicebüro. Im Servicebüro? Das Servicebüro sei der Empfangsschalter, dort arbeiten welche, die bestellen Ersatzteile.
Oh du umständliche, ich trat den Rückzug an und stellte mich unten an den Schalter, der von Kundschaft penetriert wurde, die in losen Reihen an mindestens vier Stellen standen bei zwei telefonierenden Frauen. Es ging erstaunlich schnell, ich kam nach nur zehn Minuten an die Reihe. Mein Begehr nur kurz angerissen, ach da wäre ich bei ihr falsch, das macht die Kollegin, da müssen sie sich dort anstellen. Wo gerade eine Frau eine LKW-Ladung Senfflaschen zurückgeben wollte.
Oh du schäumende, weil alle nach mir gekommenen Kunden jetzt vor mir an der Reihe waren, weil ich meine Position gewechselt hatte, wartete ich weitere zehn Minuten, um mich dann fragen zu lassen, ob ich auch eine neue Kundenkarte bräuchte, weil das ja nicht die richtige Schlange undsoweiter. „Ich will was bestellen“, bellte ich. Sie trottete zu mir herüber mit dem Vernichtungsschlag auf der Zunge. „Artikelnummer?“ Artikelnummer?
Oh du mörderische, das hätte mir niemand gesagt, ich war doch gerade…, nein, ohne Artikelnummer könne sie nichts bestellen. Ich solle doch bitte wieder nach oben gehen und mir für das Ersatzteil eine Artikelnummer geben lassen. Nur ganz kurz, es gab keine Artikelnummer. Der Kollege von vorhin brach einen Karton auf und holte die Bedienanleitung heraus, in der nur stand, es handele sich um einen sogenannten Federring. Ich machte mir Hoffnung, indem ich ihn bat, mir das Teil doch kurz, hehe, nur mal ganz kurz, auszuleihen. Ich würde damit prompt abhauen und nie mehr wiederkommen, nein, ich würde zum Schalter gehen und der Frau das Ding zeigen, damit sie es bestellen kann. Das geht nicht, sagte er und machte mir eine Kopie des Teils und obendrein die Anleitung mit der Stelle, wo stand, dass es sich um einen Federring handelte, er nahm dafür die italienische Anleitung, was ich erst unten bemerkte.
Oh du verzweifelte, ich stapfte nach unten, hielt der Tante triumphierend meine Zettel vors Gesicht. Sie, unbeeindruckt, bemerkte die fehlende Artikelnummer und rief den Kollegen an. Jetzt hole ich noch einmal ganz kurz aus: Dieser Federring sorgt dafür, dass der Kaffeefilter nicht direkt auf dem Metall aufliegt, welches nur angebohrt, sonst verstopfen würde, wenn der Federring nicht für Abstand sorgt. Wenn der Filterträger gewechselt wird, kehrt man ihn zuoberst und hat üblicherweise einen Mülleimer darunter, in den der gebrauchte Filter hineinfällt, mit dem Federring, und dann ist das Teil weg. Und dann muss ich los und ein solches Teil bestellen. Ich will nicht wissen, wie oft so etwas passiert, wie viele solcher Teile man eigentlich braucht oder wie sich Kaffeemaschinenbesitzer behelfen. Jedenfalls hätte dieses Teil doch eine Artikelnummer verdient, oder nicht? Es handelt sich auch nicht um ein srilankesisches Fabrikat, sondern um die Hausmarke Rioba, in der dieser Federring stecken sollte, wenn er nicht im Mülleimer verschwunden wäre.
Oh du geduldige, sie bestellte mir das Teil, nachdem ich ihr zum sechsten Mal erklärt hatte, wie es heißt und wofür es da sei. Ich bestellte zwei von den Dingern und schwor eigens einen Zettel an die Maschine zu bappen, auf dem ich unter Androhung der Todesstrafe bemerkte, dass dieser beschissene Federring bitte wieder zurückgelegt wird, sollte er zufällig im Mülleimer landen. Ich ging zurück zu meinem Wagen, die Entenkeule wäre gar gewesen, wenn ich sie nicht vorsorglich in eine Box für Gefriergut getan hätte. Ich holte die restlichen Artikel, wollte meine Liste abstreichen, aber den Kugelschreiber hatte mir jemand geklaut. Scheiß drauf, nur ein Kunde vor mir an der Kasse. Nur Zigaretten, drei Kartons, 2941 Euro und 25 Cents. Er zählte gerade seine Zweieurostücke ab.
Oh du hysterische, bei 42 Euro hörte er auf, holte ein Bündel Fünfhunderter aus der Tasche und beglich den Rest. Bis auf die Enten, die natürlich, haha, natürlich keinen Barcode hatten, den man abscannen konnte und deshalb einzeln eingegeben werden mussten, lief alles ganz normal. Ich beruhigte mich wieder, und als ich endlich die Rechnung in den Händen hielt, rutschte mir doch glatt ein „Schöne Feiertage“, über die Lippen. Ich stieg ins Auto, fuhr zurück und packte aus. Davongekommen.
Dann fragte mich Rupan, ob ich denn beim Fleischer gewesen sei, ob mir Khedis, die srilankesische Küchenhilfe und Gelegenheitskoch, keine Nachricht hinterlassen hätte. Nein sagte ich, mein Blick sagte etwas anderes, etwas, was jeder versteht, in jeder Sprache, etwas internationales.
Shhhhh - 23. Dez, 21:27