LeiseTöne

Da wurde für den gemeinen Ernährungswissenschaftler ein hochtrabendes Fremdwort erfunden, durch den Titel des Oekotrophologen zum Wissenschaftler geadelt sozusagen, aber diejenigen selbst sind zu unkreativ, um der braunen Soße einen besser klingenden Anstrich zu verpassen.

Eigentlich kann die Soße in der Mensaküche nichts dafür, dass sie braun ist, und es diesen negativen gesellschaftspolitischen Bezug gibt.
Wie wäre es mit "Soße, die braun ist"?

Ich hätte mich weniger darüber geärgert, wenn sie geschrieben hätten "Rotweinsoße" und es wäre gar kein Rotwein zu schmecken gewesen. Aber die Bezeichnung braun lässt leider keinerlei geschmackliche Assoziation aufkommen.

Hm. Weil unsere festeren Körperausscheidungen braun sind. Aber Frikadellen sind auch braun. "Grüne Soße" wäre allerdings auch blöd, weil sie an andere Auswürfe der Atemwege denken läßt. Dasselbe gilt für gelbe Soßen. Und bei einer roten Soße denken wir womöglich an ein Kriegsgemetzel.
Blau wäre ganz nett für eine Soße. Wir sollten einfach alle Soßen blau färben.
Was ist eigentlich in brauner Soße drin?
Und dann erinnere ich an Zeiten, als es schick war, sich im Sonnenstudio zu bräunen. Man war scharf auf die "totale Sommerbräune". Und weißt du noch - die ganzen Teddybären? Sehr viele waren braun. Sogar die Erde ist braun, wenn sie zwischen dem Asphalt sichtbar wird. Eigentlich mag ich "braun" ...
Solange es natürlich ist und nicht zum Himmel stinkt.

Gegen braun als Farbe habe ich gar nichts, und genau das, was du dich auch gefragt hast, geht aus der mageren Beschreibung "braune Soße" eben nicht hervor: was ist da drin?

Was ist in Soße überhaupt drin?
Da ist doch allein schon das Wort "Soße" speziell hinweisend auf eine Mischung ganz unterschiedlicher Ingredentien.
Scheiße, um so mehr ich drüber nachdenke, will ich gar keine Soße mehr essen.