Willkommen

Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

Kontakt

shhhhtwoday(at)googlemail.com

Aktuelle Beiträge

Ich bin da eher skeptisch,...
Ich bin da eher skeptisch, aber wenn die KI irgendwann...
Shhhhh - 1. Aug, 09:32
Gemini hat ein Gedächtnis,...
Gemini hat ein Gedächtnis, bzw. speichert zumindest...
Shhhhh - 1. Aug, 09:31
@shhhhh: Das klingt nach...
@shhhhh: Das klingt nach dem Beginn einer wunderbaren...
Lo - 1. Aug, 09:18
Derzeit ist es ja so,...
Derzeit ist es ja so, dass die LLMs kein Gedächtnis...
NeonWilderness - 31. Jul, 16:23
Duzen
Im Alltag, insbesondere beim Einkaufen stört mich das:...
Shhhhh - 31. Jul, 00:55

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Dienstag, 17. Januar 2012

stereotyp

Da sitze ich gestern mit drei jungen Damen im Aushilfenbüro und packe meinen Rucksack zusammen, weil ich endlich Feierabend habe. In der vorderen Tasche muss ich aber erstmal auspacken, um startklar zu werden. Da ist ein Haufen Müll drin. Ein Kugelschreiber kommt zum Vorschein, ein weiterer halber, zwei Marker der Farbe Gelb und die andere Hälfte des Kugelschreibers.

"Was ich für einen Quatsch in der Tasche habe", murmle ich so vor mich hin, als mir zwei gelbe Blätter eines Ficus in die Hände geraten. Ich erhalte einen Habichtblick von der Seite und den Kommentar: "Sagtest du gerade, was du für einen Quatsch in der Tasche hättest?"
"Ja?" war meine vorsichtige Antwort.
"Wir sind Frauen, frag uns doch mal, was wir tagtäglich mit uns herumschleppen!"

Montag, 16. Januar 2012

Seitenumblätterer

Heute Morgen beim zweiten Kaffee des Tages gefunden:

Freitag, 13. Januar 2012

Der 5. Fall

Bei diesem Fall handelt es sich um eine höchst merkwürdige Konstruktion, da er - nicht wie seine 4 Vorgänger - ausschließlich für den Kasus zuständig ist. Wenn dieser Fall eintritt, nimmt er Einfluss auf den gesamten weiteren Satzverlauf und häufig sogar darüberhinaus. Nach seinem Eintritt ist für den normalen Beobachter kaum ein Unterschied festzustellen, für den Involvierten jedoch ändert sich schlagartig alles. Nicht nur dass es häufig zu riskanten Wendungen kommt, verursacht durch das Subjekt, auch die Objekte verhalten sich völlig anders als sonst. Sind sie ebenfalls betroffen, ist alles unauffällig; sind sie nur indirekt davon betroffen, indem das Subjekt auf sie einzuwirken versucht, können - ich entschuldige mich an dieser Stelle für die drastische Ausdrucksweise - Mord und Totschlag die Folge sein.

Doch nun zum Verb: vorzugsweise wird dieser Kasus - ich bleibe trotzdem bei dieser Bezeichnung, auch wenn der Fall aufgrund seiner umfassenden Wirkung auf die deutsche Sprache eher eine Kombination, aus Deklination, Konjugation und Komparation darstellt - von reflexiven Verben gefordert und kann sowohl Objekt, als auch Subjekt oder beide betreffen. Es ist auch schon vorgekommen, dass Objekte, die scheinbar nicht davon betroffen waren, plötzlich ebenfalls aus dem Satzgefüge brachen und sich diesem Fall anschlossen. Bei Partizip II Konstruktionen ist das schon häufiger vorgekommen.
Dass bei diesen Verben die Einnahme vorrangige Bedeutung hat, fällt ebenfalls auf. Eine Einleitung dieses Kasus erfolgt häufig - wenn nicht sogar immer - durch ein Einnahmeverb der reflexiven Art. Nur manchmal, wie eben im Fall der Objekte, die scheinbar nichts damit zu tun haben, wird dieser Marker, also das Reflexiveinnahmeverb, weggelassen. Es ist deshalb trotzdem nicht schwer den Kasus zu ermitteln, er hat einfach ein zu prägnantes Äußeres.

Sicherlich wird der geneigte Leser längst wissen, um welchen Fall es sich handelt. Eine Beobachtung auf nachstehende andere Wortarten steht im Übrigen noch aus, wird allerdings an gegebener Stelle ergänzt. Eine bereits von mir gebildete Hypothese zu den Adjektiven lautet folgendermaßen: Adjektive verhalten sich zum 5. Fall wie der Positiv zum Exzessiv. Und natürlich, meine Damen und Herren, es handelt sich bei unserem Fall um den Sedativ.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Drei für eins

Nach dem Besuch meiner Lieblingsvorlesung am Dienstag Abend schwirrte mir mal wieder mächtig der Kopf. Nicht nur dass unser Dozent den Eliaschen Kulturbegriff mit dem Begriff der Bildung gleichsetzte, darüberhinaus habe ich immer mehr das Gefühl, dass uns dieser Mann eher davon abraten wollte, den Lehrerberuf auszuüben.

Habe ich persönlich nichts dagegen, und bisher sind mir auch zu seiner schrägen Hypothese keinen wirklichen Gegenargumente eingefallen. Elias stellt ja den "deutschen" Kulturbegriff dem Zivilisationsbegriff des franko- bzw- angloamerikanischen Raum gegenüber und beschreibt dabei einen Wandel von der sozialen zur eher nationalen Begriffsbildung, also was vorher ein ständisches Feld war, wurde dann zum Nationalitätenfeld ernannt. Und in der Tat gibt es zwischen dem Begriff der Bildung und dem der Kultur ( im Eliaschen Sinne ) durchaus Ähnlichkeiten. Allerdings wird ein Vergleich mit dem Zivilisationsbegriff des Franzosen z.B. umso schwerer, wenn ich statt Kultur Bildung benutze.

Tischmanieren, Begrüßungsfloskeln oder eben allgemein moralisch und ethisch normiertes Verhalten spielen in der Genese des Zivilisationsprozesses eine große Rolle, wogegen dies beim Bildungsbegriff nur noch sehr schwammig daher kommt - also nicht in der Ausführung, sondern eher in der Definition. Das "Bildungswesen" und insbesondere der Gesetzgeber sagen dazu:

Die Schule soll im Anschluss an die vorschulische Erziehung die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage des Christentums, des europäischen Humanismus und der Ideen der liberalen, demokratischen und sozialen Freiheitsbewegungen weiterentwickeln. Erziehung und Unterricht müssen dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und der Niedersächsischen Verfassung entsprechen; die Schule hat die Wertvorstellungen zu vermitteln, die diesen Verfassungen zugrunde liegen.
Nieders. Schulgesetz, §2

Nun könnte man fragen: was hat dann die Schule damit zu tun? Erlangt man in der Schule Bildung? Wen würde ich ad hoc als gebildeten Menschen betrachten und welche Facetten seiner schulischen "Ausbildung" würde ich dabei berücksichtigen. Und hat das dann was mit seinen Manieren zu tun oder Persönlichkeit?

Es ist wohl alles eine Frage der Betrachtung und dabei ähneln sich alle drei Begriffe: sowohl die Zivilisiertheit, das Gebildetsein als auch das Kulturverständnis jedes Einzelnen obliegt der Beurteilung von Außen, und jedem dieser Begriffe wird je nach Herkunft eine andere ästhetische Messlatte zugrunde gelegt.

Dienstag, 10. Januar 2012

Vorspannung

Die Ferien - nein, so heißt das bei uns nicht mehr, jetzt heißt das Vorlesungsunterbrechung - ist vorbei. Ich war zwar schon am Freitag beim Lateinkurs aber irgendwie zählt der nicht richtig. Montags habe ich keine Uni, dafür dienstags den ganzen verdammten Tag lang. In den Wochen vor Weihnachten musste ich immer einmal ein Seminar schwänzen, weil ich sonst einfach nicht durchgehalten hätte. Mein Fehlzeitenkontingent ist jetzt fast aufgebraucht ( ja so etwas gibt es, 2 Termine pro Seminar, ansonsten gibt es keinen Schein ) und so muss ich den letzten Monat durchziehen.

Heute geht's los. So richtig. Latein ist einer der wichtigsten Bausteine des Studiums. Ich könnte sonstwelche Qualifikationen erwerben, aber Deutsch- und Geschichtslehrer werde ich nicht, wenn ich das Latinum nicht habe. Trotzdem ist dieser Baustein irgendwie außer der Reihe. Er passt nicht in den Stundenplan. Es gibt keine Creditpoints dafür. Und gebrauchen werde ich das Lateinische wahrscheinlich in dieser Fächerkombination auch nicht, es sei denn ich versteige mich in der Antike auf ein Fachbegriffe.

Ich trinke gerade meinen letzten Kaffee, Fiete erwartet sehnsüchtig, dass ich meinen Platz an der Tastatur räume, denn satt und sitt ist er und sobald ich mit KLimpern fertig bin, darf er meinen Platz einnehmen und klimpern. Das Geziehe am Arm wird stärker, ich muss jetzt wohl weichen.

Sonntag, 8. Januar 2012

Charles Bukowski: Pulp - Ausgeträumt

Der Roman Pulp - erschienen bei Kiepenheuer und Witsch 2011 - beginnt mit einem Druckfehler. Kein toller Anfang eigentlich, doch begann ich dort gar nicht. Ich begann zum ersten Mal daran zu denken, dass hier etwas nicht stimmt, als der lethargische, trinksüchtige Detektiv Nick Belane in einem Telefonat den Auftrag erhält, den Red Sparrow zu suchen. Nun erscheinen Buks Bücher - ich denke es sind fast alle Bücher von ihm dort erschienen - im englischen Original bei Black Sparrow Press. Warum der Spatz jetzt rot sein sollte, ist ein Geheimnis geblieben, auch weshalb in meiner Ausgabe die Rechte an dem Buch bzw. die Erstveröffentlichung in der Black Sparror Press erfolgte, erklärt sich daraus nicht, darüber nachgedacht hatte ich deshalb trotzdem.

Alles läuft auf diesen roten Spatzen zurück, denn derjenige, der Nick den Auftrag erteilt, danach zu suchen, empfiehlt ihn auch an alle anderen "Klienten", die Belane in dieser Zeit so einsammelt. Keinen dieser Fälle arbeitet er systematisch ab, vielmehr kommen ihm die Klienten meist selbst soweit entgegen, dass sich der Fall lösen lässt. Nebenbei ist Belane am Trinken, Wetten und Prügeln. Immer wiederkehrendes Motiv seiner Auseinandersetzungen sind komische Fragen, die ihm ein Barmann, eine Bedienung oder ein Gast des jeweilig von ihm besuchten Etablissements stellt. Mal darf er kein Wasser zu seinem Scotch trinken und einmal darf er keine zwei chinesischen Biere auf einmal bestellen.

Eine Sache an diesem Buch ist noch seltsam, die Affinität zu Zahlen. Nicht nur dass es 51 Kapitel sind, die Buk braucht, um seinen Helden abtreten zu lassen - eine frappierende Ähnlichkeit zum Brautigan-Krimi "Träumen von Babylon" drängt sich hier auf - sie sind auch ziemlich kurz. Das kürzeste hat gerade einmal 20 Wörter und handelt von einem ganzen Tag, an dem einfach nichts weiter passiert, worüber aus Belanes Sicht berichtet werden könnte. Nick Belane braucht einmal 47 Sekunden und einmal 45 Sekunden, um ein Schloss zu knacken. Einen Fall löst er, weil er mit seinen Klienten um die Menge der Zahlen auf dem Führerschein wettet. Belane benutzt drei unterschiedliche Kaliber, eine 32er, eine 38er und eine 45er, die sich meistens in seiner Hose oder seiner Schublade befinden. Belane mag die Zahlen 3, 7 und 8, wird ziemlich am Ende des Buches erklärt; 3 und 8 waren freie Appartments bei einem Beschattungsauftrag, in der 7 befand sich das Opfer, irgendwie logisch, dass er das freie Zimmer Nummer 8 wählte. Mit der 9 kann er übrigens nichts anfangen, das erfuhr ich auch noch.

Alles andere ist wie immer, Belane ist Bukowskis anderen Figuren nicht unähnlich. Die kurzen Weltweisheiten, die sich in seinen Texten finden lassen, kommen auch hier vor. Das Gewand der "hard boiled" Detektivgeschichte steht dem Buch nicht schlecht, auch wenn es wegen der vielen Zahlen und Kapitel an eine Nummernrevue erinnert.

Freitag, 6. Januar 2012

Herr Bengtsson hat Quatsch erzählt

Als ich heute Morgen vor dem Lateinseminar noch einen kurzen Blick ins Gripsholmschloss wagte, brannte sich der folgende Satz in mein Hirn fest: "Wissen Sie", sagte er nachdenklich, " den Affen kennen alle - aber der Affe kennt keinen." Ich war erstaunt darüber, wie wahr dieser Satz doch eigentlich ist.

Und dann, etwa gegen 14:30 Uhr, bin ich mit Frau und Kind auf der Limmer unterwegs, wir gehen in ein Schuhgeschäft, ich gehe wieder raus, weil ich Schuhe nicht riechen kann und plötzlich kommen mir drei junge Leute entgegen. Im Vorübergehen erkenne ich einen von ihnen als den Pizzabäcker, der freitags und samstags bis in die frühen Morgenstunden an der Faust - einer Disco bei mir um die Ecke - Pizza verkauft. Er trägt ein Pflaster über dem linken Auge und grüßt mich.

Ich esse immer ein Stück Pizza, wenn ich in der Faust bin - das passiert so ca. 2mal im Jahr. Ich war so perplex, dass ich beinahe nicht zurückgegrüßt hätte.

Donnerstag, 5. Januar 2012

Pickel im Nacken

Heute Morgen stand ich auf und wußte, irgendwas ist anders als sonst. Die Nacht war erholsam, der Schlaf genügend, mein Sohn bester Laune, und trotzdem war da etwas, was mich insgeheim ärgerte. Bis ich darauf stoßen konnte, vergingen noch ein, zwei Stunden, doch jetzt bin ich mir ziemlich sicher: es ist ein Pickel im Nacken.

Bei hohen Kragen, Schals und den wenigen Augenblicken, zu denen ich nach oben schauen muss ( ich bin ja fast 2 Meter groß, da schaue ich seltener nach oben ;)), sind solche Forunkel meist sehr hinderlich und machen aus der Geste, die für mich schon immer auch etwas demütiges hatte, eine schmerzhafte Erfahrung. Die Erkenntnis das da hinten also ein Piesacker sein Unwesen trieb, trieb mich spätestens seit meinem Besuch im Büro um, wo ich auch die Zeit habe, mich um solche Kleinigkeiten zu kümmern.

Meine Kreise wurden dann aber jäh unterbrochen, als mein Chef hereinkam und mir eine Bewerbung unter die Nase hielt ( den Blick nach unten gesenkt, ließ mich das Problem fast vergessen ), in der ich auf fehlende Kommas und sonstige orthografische Merkwürdigkeiten achtgeben sollte. Ich fand dero drei. Eine kleine semantische Ungenauigkeit und zwei Kommafehler bei erweiterten Infinitivkonstruktionen.

Die Kommas haben es mir ja schon immer angetan, sie sind auch wie kleine Pickel, die ständig an Stelle auftauchen, an denen man sie weder vermutet, geschweige denn haben will, und häufig stehen sie dort weder zu Recht oder Unrecht. Die Grauzonen in der Kommasetzung gerade bei Infinitvkonstruktionen, häufig sogar durch das Verb selbst bestimmt, können einen fortgeschrittenen Anwender zur Verzweiflung bringen. Alles ganz einfach heißt es dazu fast überall. Hier eine sehr einfache und stichhaltige Erklärung. Toll, an anderer Stelle wird ähnlich verfahren, nur noch kürzer. Umso kürzer, desto besser greift hier nur leider nicht, denn wenn ich einem Musiker erklären würde, ich hätte seinen 4/4 Takt heruntergebrochen auf 1 Ganzes, würde der mich wahrscheinlich völlig verständnislos anschauen.

Was mache ich also mit solchen Konstruktionen, wenn sie innerhalb eines Satzes auftauchen und nicht zufällig am Ende des Satzes stehen. Dazu gab es leider kein Beispiel. Verschärfen wir das Problem noch und fügen der Konstruktion eine Konjunktion zu: Ich ging bis an meine Grenzen, um mich völlig zu verausgaben, und musste am Ende feststellen, dass... Ist dieses Komma richtig, wird es richtiger, wenn ich stattdessen sage: ... um mich völlig zu verausgaben, und ich musste am Ende feststellen...?

Keine Ahnung. Aus intuitiven Gründen würde ich das Komma setzen, auf das "und" gepfiffen. Aber scheinbar ist heute Pickelimnackentag, da kann kommen, was wolle.

Suche

 

Status

Online seit 5349 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 1. Aug, 09:32

Lesen

Credits


xml version of this page
xml version of this page (summary)
xml version of this page (with comments)

twoday.net AGB

Blogverzeichnis Creative Commons Lizenzvertrag
Shhhhh.

Alles nur Theater
Auf Spatzen geschossen
Auslaufmodell Buch
Den Ball gespielt
Der alltägliche K(r)ampf
Die kleine Form
Gedankeninseln
Geldregierung Arbeitsplatz
Gelegenheitslyrik
HaCK
Herr Fischer
Klassenraum
Links
Mensagespräche
Nichts Spezielles
Ohne Brille
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren