Nur die Symptome zählen
Heute Morgen war ich beim Arzt. dort hatte ich keinen Termin und wartete trotzdem nicht einmal fünf Minuten. Das war schon erstaunlich, weil das Wartezimmer total voll war. Als ob der Arzt geahnt hätte, dass ich wegen etwas ganz anderem zu ihm gekommen war. Ich wollte nämlich eine Krankschreibung. Ich bin krank. Ich habe Schnupfen, Husten Heiserkeit, Gliederschmerzen, kein Fieber und keine Konzentrationsstörungen. Aber genau das schrieb er mir noch dazu.
Ich musste nämlich den Abgabetermin meiner Masterarbeit verlängern. Sieben Tage habe ich von ihm bekommen. Wobei es mir gar nicht um diese sieben Tage ging. Das Ganze ist noch ein klein wenig komplizierter: Ursprünglich sollte meine nämlich Arbeit morgen fertig sein. Aber die widrigen Umstände zwangen mich dazu letzte Woche beim Prüfungsamt vorzusprechen, und zu fragen, wie es sich denn mit einer Verlängerung so grundsätzlich verhält.
Wie immer wurde ich mit Namen begrüßt, mir wurde noch ein frohes Neues Jahr gewünscht und alle kamen vorbei, um zu gucken, wer denn da jetzt aufgetaucht sei. Ich habe ja noch eine Matrikelnummer, die bald schon wieder vergeben werden wird, weil die Zahlenkombinationen nach einem Turnus, der durch sieben Zahlen bestimmt wird, wieder von vorn beginnen müssen, wenn die Zahlen das obere Ende der Skala erreichen. Vielleicht hängen sie aber auch eine Zahl dran; dann nicht. Wer weiß das schon. Ich finde es jedenfalls nicht mehr heraus. Ich will ja fertig werden, nur nicht morgen.
Die Dame war sehr nett und sagte, das wäre überhaupt kein Problem. Ich müsse nur einen formlosen Antrag stellen, den meine Dozentin gegenzeichnet, am besten würde sie gleich den Antrag stellen, dann reicht sie ihn ein und schon habe ich zwei Monate dazu bekommen. Ich will hier niemand diskreditieren oder die laxen Bestimmungen verhärten, die so etwas möglich machen, deshalb sage ich jetzt nicht, wie genau das geht, aber es geht. Einfach so.
Meine Dozentin hat noch am gleichen Tage eine Email geschickt und alles war gut. Das wusste ich nur nicht, weil ich das Original des Antrages noch einzureichen hätte, sagte mir die nette Dame noch. Und weil ich das erst heute konnte, weil ich meine Dozentin erst heute in der Sprechstunde zu sehen bekommen sollte, holte ich mir vorsorglich einen Krankenschein für sieben Tage.
Mein Arzt hatte sogar den Vordruck unserer Uni in seiner Schublade und füllte mir den Schein gleich aus. Mit Namen, Anschrift, Geburtsdatum und Symptomen. Die fragen nie nach Krankheiten, die wollen immer Symptome, sagte er mir und schrieb noch Fieber und Konzentrationsstörungen hinzu. Dann könne ich nicht schreiben, meinte er noch. Stempel drauf und fertig war der Schrieb.
Als ich damit dann beim Prüfungsamt auftauchte, sollte ich auch dort noch einen Antrag stellen, dass ich mit diesem vom Arzt ausgefüllten Antrag den Antrag stelle, meine Abgabefrist um sieben Tage zu verlängern. In Ermangelung eines Blattes Papier – wer ahnt denn sowas – ließ ich mir eins geben – Stifte hängen da ja am Schreibtisch an einer Schnur festgemacht – und schrieb, was sie mir diktierte.
Sie ging derweil nach hinten und wollte die Kollegin fragen, bei der ich letzte Woche war, ob es noch etwas gäbe, was ich vielleicht außerdem noch einzureichen hätte, aber ich hörte schon hinter der Trennwand das Gespräch und das alles in Ordnung sei. Sogar meine zweimonatige Verlängerung sei schon eingetragen, nur noch nicht offiziell bestätigt, weil das Originaldokument noch nicht da sei. Das wollte ich heute Nachmittag abholen, sagte ich.
Und jetzt habe ich mir diese Geschichte abgekrampft, obwohl die Fingerkuppe meines linken Ringfingers aufgerissen ist und jeder Buchstabe, den ich mit dem Finger schreibe, ein kleiner Stich ist, der mir durchs Mark geht. Ich schreibe ungewöhnlich viele Buchstaben mit dem linken Ringfinger, das war neu.
Ich musste nämlich den Abgabetermin meiner Masterarbeit verlängern. Sieben Tage habe ich von ihm bekommen. Wobei es mir gar nicht um diese sieben Tage ging. Das Ganze ist noch ein klein wenig komplizierter: Ursprünglich sollte meine nämlich Arbeit morgen fertig sein. Aber die widrigen Umstände zwangen mich dazu letzte Woche beim Prüfungsamt vorzusprechen, und zu fragen, wie es sich denn mit einer Verlängerung so grundsätzlich verhält.
Wie immer wurde ich mit Namen begrüßt, mir wurde noch ein frohes Neues Jahr gewünscht und alle kamen vorbei, um zu gucken, wer denn da jetzt aufgetaucht sei. Ich habe ja noch eine Matrikelnummer, die bald schon wieder vergeben werden wird, weil die Zahlenkombinationen nach einem Turnus, der durch sieben Zahlen bestimmt wird, wieder von vorn beginnen müssen, wenn die Zahlen das obere Ende der Skala erreichen. Vielleicht hängen sie aber auch eine Zahl dran; dann nicht. Wer weiß das schon. Ich finde es jedenfalls nicht mehr heraus. Ich will ja fertig werden, nur nicht morgen.
Die Dame war sehr nett und sagte, das wäre überhaupt kein Problem. Ich müsse nur einen formlosen Antrag stellen, den meine Dozentin gegenzeichnet, am besten würde sie gleich den Antrag stellen, dann reicht sie ihn ein und schon habe ich zwei Monate dazu bekommen. Ich will hier niemand diskreditieren oder die laxen Bestimmungen verhärten, die so etwas möglich machen, deshalb sage ich jetzt nicht, wie genau das geht, aber es geht. Einfach so.
Meine Dozentin hat noch am gleichen Tage eine Email geschickt und alles war gut. Das wusste ich nur nicht, weil ich das Original des Antrages noch einzureichen hätte, sagte mir die nette Dame noch. Und weil ich das erst heute konnte, weil ich meine Dozentin erst heute in der Sprechstunde zu sehen bekommen sollte, holte ich mir vorsorglich einen Krankenschein für sieben Tage.
Mein Arzt hatte sogar den Vordruck unserer Uni in seiner Schublade und füllte mir den Schein gleich aus. Mit Namen, Anschrift, Geburtsdatum und Symptomen. Die fragen nie nach Krankheiten, die wollen immer Symptome, sagte er mir und schrieb noch Fieber und Konzentrationsstörungen hinzu. Dann könne ich nicht schreiben, meinte er noch. Stempel drauf und fertig war der Schrieb.
Als ich damit dann beim Prüfungsamt auftauchte, sollte ich auch dort noch einen Antrag stellen, dass ich mit diesem vom Arzt ausgefüllten Antrag den Antrag stelle, meine Abgabefrist um sieben Tage zu verlängern. In Ermangelung eines Blattes Papier – wer ahnt denn sowas – ließ ich mir eins geben – Stifte hängen da ja am Schreibtisch an einer Schnur festgemacht – und schrieb, was sie mir diktierte.
Sie ging derweil nach hinten und wollte die Kollegin fragen, bei der ich letzte Woche war, ob es noch etwas gäbe, was ich vielleicht außerdem noch einzureichen hätte, aber ich hörte schon hinter der Trennwand das Gespräch und das alles in Ordnung sei. Sogar meine zweimonatige Verlängerung sei schon eingetragen, nur noch nicht offiziell bestätigt, weil das Originaldokument noch nicht da sei. Das wollte ich heute Nachmittag abholen, sagte ich.
Und jetzt habe ich mir diese Geschichte abgekrampft, obwohl die Fingerkuppe meines linken Ringfingers aufgerissen ist und jeder Buchstabe, den ich mit dem Finger schreibe, ein kleiner Stich ist, der mir durchs Mark geht. Ich schreibe ungewöhnlich viele Buchstaben mit dem linken Ringfinger, das war neu.
Shhhhh - 20. Jan, 21:44