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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Mittwoch, 18. Februar 2015

Gute Nacht

Ich war auf einem Diskussionspodium zu Charlie Hebdo. Kein Selbstmordkommando, denn die Gäste waren handverlesen und die Werbung dafür minimalistisch, ich musste mir also keine Sorgen machen. Ganz hinten zu sitzen, hat den Vorteil, nicht alle Redner von Angesicht zu sehen, und den Nachteil, nicht alle Redner von Angesicht zu sehen. Mir eröffnete das vor allem eine Perspektive von Gleichmut, nachdem ich festgestellt hatte, dass selbst ein harsches Einschwenken nur einen Teilerfolg bringt. Ich fand mich damit ab und lauschte den Worten.

Der Eingangsvortrag, erfrischend kurz und provokant, stellte sogleich ein paar Thesen auf, nämlich, dass es sich tatsächlich um Islam handelt, wenn Islam draufsteht. Im philosophischen Sinne ist das keine Neuentdeckung, die Feststellung aber für so manch Zeitgenossen sehr unbequem, Beispiele gab es zu Hauf. Die Huntingtonsche Dimensionalität aufnehmend argumentierte der Redner, ein Politikwissenschaftler, in Richtung „Westen“ und hinterließ bei mir nicht selten den Eindruck, auf einer Pegida-Kundgebung zu sein, die Absicht war natürlich zu offensichtlich. Den danach folgenden Diskussionsteilnehmern schien dieser Zusammenhang gänzlich verloren gegangen zu sein. Meistens konnte sich das Anfangsargument durchaus hören lassen, die Argumentation jedoch verfiel in Strickmuster, wie sie allseits bekannt sind: Radikalisierung von „Verwirrten, die den Islam als Projektionsfläche für zumeist männliche Gewalt- und Machtphantasien sehen. Da ist schon interpretiert worden, bevor die Frage - es ging nämlich eigentlich darum, warum sich jemand in Deutschland radikalisiert – überhaupt gestellt worden war.

Der grüne Bundestagsabgeordnete präsentierte sich höflich aber festgefahren. Der SPD-Mann dagegen war eher ratlos und gab dies sogar offen zu. Die „Halb-Iranerin“ warf dem Politologen Einseitigkeit vor und der Moderator verwies einmal mehr auf die Vielschichtigkeit der islamischen Gesellschaft, indem er den Unterschied zwischen Sunniten und Schiiten breittrat. Herausgekommen ist nichts von Belang, also braver Applaus und zustimmendes Nicken. Verlorene Zeit, wenn da nicht dieser Begriff wäre, der sich in mir formte, nachdem wir uns später zusammensetzten, um darüber zu reden. Ein simpler Versprecher eigentlich, über den ich jetzt erstmal nachdenken muss, bevor ich ihn mitteile. Bis dahin.

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