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Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

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Dienstag, 30. Juli 2013

Nachricht aus der Zukunft

Ich saß gerade im Zug nach Wismar, als ich nach gefühlten 5 Minuten wieder auf mein Handy sah. Ich weiß, dass kaum eine Minute vergangen war, seit meinem Blick auf das Display, aber gefühlt müssen es fünf gewesen sein. Ich schaltete dafür nur ganz kurz die Tastensperre aus, betrachtete die Uhrzeit, löste die Tastensperre erneut aus und steckte das Handy wieder weg.

Und weil ich in dem Moment, wo ich die Uhrzeit sah, vergaß, was ich überhaupt machen wollte, wiederholte ich das Spielchen nach gefühlten 5 Minuten noch einmal, obwohl es eigentlich nur Sekunden waren. Ich habe ein Faible für Zeitanzeigen. Ich kann ständig drauf gucken, weil ich sofort wieder vergesse, was ich gelesen habe. Ich merke mir einfach nicht, was ich von der Zeitanzeige ablese, weil ich ja einfach wieder drauf gucken könnte, wenn es mich wirklich interessiert. Und so gucke ich ständig auf mein Handy, auf Uhren an Apotheken, auf anderer Leute Armbanduhren, auf meine Backofenuhr, auf die Küchenuhr von Kienzle, auf die Küchenwaage, die auch eine Uhr hat und so weiter.

Früher, als ich noch eine Armbanduhr hatte und ein Sklave der geregelten Arbeitszeit, habe ich meine Uhr immer ein paar Minuten vorgestellt, damit ich auch ja nicht zu spät komme. Anfangs waren es drei Minuten, später mehr Minuten und bei mehr als zehn Minuten habe ich dann aufgehört und mir gesagt, das sei alles Quatsch. Ich kam nie zu spät.

Meine Uhr im Handy geht zwei Minuten nach. Das weiß ich mittlerweile aus ziemlich sicherer Quelle: aus der Zukunft. Als ich nämlich in diesem Zug saß und das dritte Mal auf mein Handy schauen wollte, hatte es kurz zuvor gebrummt, wie es immer brummt, wenn ich eine SMS empfange oder mein Akku alle ist. Der Akku war frisch aufgeladen, es musste eine SMS sein. Ich sah auf mein Handy, es war 14:03 Uhr und ich war sehr enttäuscht geworden sein, weil ich einen Anruf verpasst werde haben um 14:05 Uhr, was mir eine SMS mitgeteilt hatte.

Da kriegt man eine Nachricht aus der Zukunft und die besagt, man hätte einen Anruf verpasst, der noch gar nicht stattgefunden hat. So ein Mist.

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