Willkommen

Bei den Leisen Tönen. Manchmal braucht es einen Blog, um sich Luft zum Denken zu verschaffen. Keine Steckenpferde, Hobbies oder sonstiges Spezielles, nur Luft zum Denken.

Kontakt

shhhhtwoday(at)googlemail.com

Aktuelle Beiträge

Ich wusste, das war die...
Ich wusste, das war die richtige Entscheidung!
Shhhhh - 24. Jan, 07:13
Das Paket für später...
Das Paket für später käme sonst ja überhaupt nie dran...
iGing - 23. Jan, 19:19
Später Kaffee
Jeden Morgen, wenn ich zur Arbeit komme, gehe ich in...
Shhhhh - 21. Jan, 21:52
Sehr plastisch geschildert
Was brütet wohl derweil die EI aus, die echte Intelligenz...
Gernial - 12. Jan, 08:23
Ich denke auch, dass...
Ich denke auch, dass Pistorius schlauer ist als allgemein...
NeonWilderness - 30. Nov, 15:16

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Kleine Begriffsgeschichte der Pseudokratie

Durch einen Artikel bei meinem Blogfreund Trithemius bin ich auf ein Wort aufmerksam geworden, was mich jetzt seit geraumer Zeit beschäftigt, mit dem Artikel selbst aber eher wenig zu tun hat. Die Zeit, die ich darauf verwendete, diesem Begriff hinterherzujagen - der in seiner Reinform gar nicht zu lesen war - ergab sich beim durchforsten der Googlemaschine nach dem wohl ältesten Beitrag, in dem diese Wortschöpfung vorkommt. Dass das eine Weile gedauert hat, liegt allerdings nicht am Namen des Erstverwenders ( Eulenspiegel ) und lässt auch keine Rückschlüsse auf das Alter des Wortes zu. Trotzdem will ich den Text hier einmal zitieren, denn wie ich finde, ist er sehr gelungen:

"pseudokratie: (von pseudos, gr., Irrtum, Fehler)

sie ist vielerorts anzutreffen. ihr ist eigen, dass sich das volk als souverän wähnt, während es am nasenring einer symbiose aus parteien, staatsbürokratie und medien hängt. als sicheres erkennungszeichen der pseudokratie gilt, dass im volk die meinung vorherrscht, es lebe in einer aufgeklärten, lebendigen und modernen demokratie und alles sei, wenn schon nicht in bester ordnung, so doch auf dem wege dahin. das volk fühlt sich emanzipiert, informiert und bekommt dies täglich durch gaben von infopharmaka bestätigt. die gebräuchlichen darreichungsformen sind zeitungen, rundfunk und fernsehen. nebenwirkungen werden in kauf genommen. fälle von totalverweigerung der medikation sind äusserst selten und fallen statistisch nicht ins gewicht. typisch für viele pseudokratien sind vom staat verordnete interessensvertretungen. diese vertreten die interessen ihrer funktionäre gegen die (zwangs)mitglieder. ausgezeichnet sind diese institutionen durch äusserst grosszügige konditionen für die zahlreichen beamteten und bewürdeten interessensverteter auf kosten der beitragsleistenden vertretenen. beispiele für solche organisationen sind alle arten von kammern: abgeordneten-, ärzte-, apotheker-, handels-, gewerbe-, bauern- und arbeiterkammern, um nur einige zu nennen. diese staatlich verordneten kammern werden ergänzt um private interessensvertretungen, deren bekannteste die gewerkschaften sind. gemeinsames merkmal all dieser vereinigungen ist das dominante eigeninteresse ihrer funktionärsschicht, welches unter vorgabe des dienstes an den vertretenen, gestillt wird. und zwar durch traumgagen, die mitgliedschaft in landtagen, bundestagen, aufsichtsräten, kommissionen und parlamenten. man könnte diese staatsform auch gut deutsch als 'herrschaft des futtertrogs' nennen, aber das klingt nicht wissenschaftlich genug. nicht nötig zu sagen, dass die pseudokratie die vorherrschende spielart der demokratie des beginnenden 21. jahrhunderts ist."

DasEv schrieb im Übrigen das Wort "Pseudodemokratie", die Verkürzung nahm ich in Gedanken vor, denn auch wenn die deutsche Sprache zum Komponieren neigt, so müssen wir es ja nicht übertreiben, denn anders als bei der Ochsenschwanzquaste ist eine Pseudodemokratie ja keine Abart oder Teil einer Demokratie, sondern sollte als etwas völlig anderes betrachtet werden, eine Pseudokratie eben.

Nun hat die große heilige Googlemaschine natürlich ein paar mehr Funktionen, als das sture Durchforsten nach Datum sortiert. Man kann nämlich auch in Büchern danach googeln. Der älteste Fund, man höre und staune hat das Wort sogar in Fraktur finden können, was bei genauer Wortsuche oder der Suche nach einer Redewendung manchmal zu erschreckend wenig Einträgen führt, da sich immer mal wieder Zeichen nicht entschlüsseln lassen und die Suche im genauen Wortlaut erschwert. Auf jeden Fall findet sich in den Beiblättern der Zeitschrift "Mnemosyne" ein Artikel von 1848, der die Rede eines Studenten widergibt, das Wort "Pseudokratie". Der Zusammenhang ließ sich von mir nicht mehr ganz zurückverfolgen, da Fraktur nicht unbedingt zu meinen Lieblingsschriftarten gehört und ich nach einer guten halben Stunde einfach keine Lust mehr hatte, weiterzulesen. Es ging aber wahrscheinlich um die 48er Revolution. Interessant fand ich jedoch den Titel der Zeitschrift, der aus dem Griechischen kommt und in deren Mythologie die Göttin der Erinnerung ist.

Ich werde mir das alles sowieo nicht merken können, aber dafür habe ich ja meinen Blog, und wenn das nicht mehr hilft, ist Goolge ja auch noch da.

Freitagstextersieger- und Gewinnerehrung

Guten Morgähn.

Freitagstexter

Nach reiflicher Überlegung und Auspacken der vielen Bestechungspakete bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es viele Sieger gab, aber nur einen Gewinner. Schreiben wie Atmen und Bluesilver verdienen beide den Trostpreis, da sie zwar aus der Mücke keinen Elefanten, aus der Maus aber eine Ratte machen mussten. Das Bee hat eindeutig den kreativsten Witz bewiesen ("Melindas Vorliebe für Ostfriesenmischung zog immer wieder Teenager an." ) - ich habe ihn nicht verstanden aber herzlich gelacht. Gewinner ist aber diesmal jemand anderes:

Hier und heute wird verkündet,
dass freitags sich der Witz entzündet,
aufs Neue in Erheit'rung mündet,
sich bei Hpunkt nun wiederfindet.

Herzlichen Glückwunsch

Suche

 

Status

Online seit 5202 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Jan, 07:13

Lesen

Credits


xml version of this page
xml version of this page (summary)
xml version of this page (with comments)

twoday.net AGB

Blogverzeichnis Creative Commons Lizenzvertrag
Shhhhh.

Alles nur Theater
Auf Spatzen geschossen
Auslaufmodell Buch
Den Ball gespielt
Der alltägliche K(r)ampf
Die kleine Form
Gedankeninseln
Geldregierung Arbeitsplatz
Gelegenheitslyrik
HaCK
Herr Fischer
Klassenraum
Links
Mensagespräche
Nichts Spezielles
Ohne Brille
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren