Bibliotheken
Ich kann eines ganz besonders nicht leiden: Präsenzbibliotheken. Man möchte gern ein Buch studieren und die einzige Möglichkeit dies zu tun, ist, in einem muffigen Kellergewölbe hinter Schreibtischen zu hocken. Neben dir sitzen andere Leute, tippen auf Tastaturen ein, atmen laut und ständig laufen andere Verfolgte an dir vorbei, auf der Suche nach einem Buch. Das ist hinlänglich bekannt. Das ist so bekannt, dass es zwei Kopierer bedarf, um den immensen Andrang zu befriedigen, Kopien zu ziehen und sich ganz schnell zu verpissen. Ich habe keine Kopierkarte. Ich benutze immer den fürs Bargeld. Ein Münzeinwurf steht direkt neben dem Gerät und nimmt jede zweite Münze an. Ich hatte nur 1,70 Euro bei mir und musste schon fürs Kopierendürfen jede Menge Nervenstärke aufbringen. Münze reiben, scheiße, durchgefallen, Münze nochmal reiben, ok, 4 Kopien sind drin. Scheiße, ich brauche noch ne Münze. Das Spiel geht so lang, bis die Münzen alle sind. Vom Buch bleibt noch zuviel Text für das bißchen Klimpergeld. Ich gehe meiner Wege, lese ja doch nicht mehr genug davon am heutigen Tag. Dafür kann ich aber bis 22.00 Uhr unter der Woche und sogar am Samstag zum Kopieren kommen, toll.
Shhhhh - 15. Apr, 22:37