Vergessen Sie Bartlett nicht!
Die heutige Vorlesung widmet sich dem Gedächtnis, wie auch schon die letzte. Von Ebbinghaus gehen wir über zu Bartlett, der kurz tangiert, meinen ersten Ausfall im Mief des Hörsaals markiert. Meine Gedanken schweifen ab, denn weder das unhöfliche Geschöpf in Reihe 1 noch die Grafik zum Drei-Stufen-Modell unseres Gedächtnisses können mich nachhaltig in Beschlag nehmen. Leider kann das für einen winzigen Augenblick dieser Frager, der sich nicht meldet, sondern durch einen Zwischenruf seinen Anspruch geltend macht. Ich sehe nur seinen Hinterkopf aber das reicht, um mir sein Gesicht vorzustellen; Sorte selbstverliebter Klugscheißer. Zu allem Übel hat sein mattschwarzes Haar keine kahle Stelle um den Wirbel, er ist also auch noch jünger als ich, besser informiert und trotzdem ein Arschloch, wie ich es wohl auch war, als ich noch alle Haare hatte.
Meine Gedanken sind jedoch längst beim Automaten draußen in der Vorhalle. Süßigkeiten kann man dort kaufen, Nervenfutter. Der Automat ist einer von den modernen, in denen alles rund zu laufen scheint, in denen es von Seiten der Technik keine Beanstandungen geben dürfte. Allerdings fehlen in der Beschriftung der einzelnen Fächer ein paar Nummern. Ein Spaßvogel von Automatenwärter könnte das gemacht haben. Wählte man so wie ich die Nummer 12, so ist man darauf angewiesen, die Zahlenfolgen natürlicher Zahlen zu kennen, denn eine 12 steht dort nicht. Die oberste Reihe mit ihren vier Fächern beginnt mit der 11, es folgt ein Fach ohne Zahl und darauf die Fächer 13 und 14.
Meinem prozeduralen Anteil im Langzeitspeicher verdanke ich das Wissen, wie ich die Tüte Gummitiere kaufen konnte. Nämlich das Abzählen der Münzen, die Eingabe in den dafür vorgesehenen Schlitz und die Auswahl der Zahlen auf dem Bedienpanel. Meinem semantischen Anteil im Langzeitspeicher verdanke ich das Erraten der fehlenden Nummer des Faches sowie die problemlose Übertragung der Nummer auf ein Produkt. Die 12 steht in diesem Fall für die Tüte Gummitiere und sie kostet 80 Cent. Meinem episodischen Anteil im Langzeitspeicher verdanke ich diese detailreiche Beschreibung des Automaten, weil die Kaufabwicklung durch fehlerhafte bzw. unvollständige Eingänge in meinem Ultrakurzzeitspeicher mein Kurzzeitgedächtnis intensiver beanspruchten und eine Zuhilfenahme des Langzeitspeichers notwendig war, um das Problem zu lösen.
Das episodische Langzeitgedächtnis kann aber noch mehr. Es erlaubt mir, zurückzuverfolgen, wie ich mich wunderte. Wunderte über die Zahlen der Produkte, die nach unten an Höhe gewinnen. Die oberste Reihe bilden die Nummern 11-14, darunter folgt 21-24, darunter 31-34 usw. Wenn Sie im Zimmer 36 eines Hotels wohnen, heißt das für Sie: es ist ungesund aus dem Fenster zu steigen; Sie befinden sich bereits in luftiger Höhe. Im Automaten hingegen ist der Weg von Fach 34 zum Boden kürzer als der Weg von Fach Nummer 12.
Dem episodischen Langzeitspeicher verdanke ich noch ein wenig mehr. Als ich eben von den „Etagen“ des Automaten schrieb, nieste eine Kommilitonin so niedlich, dass einige Studenten lachen mussten; dort saß nicht Tinker Bell, aber so hätte sie geniest. Kurz darauf in Reihe 8 schnarchte ein anderer Student so laut, dass es selbst der Dozent hören konnte. Auch das löste Erheiterung aus.
Soviel zu dieser Episode. Prägen Sie sich den Namen Bartlett ein! Ich bin schon genug gestraft mit dem Wenigen, was ich mir aus der Vorlesung merken konnte und Ihnen hier vorsetzte. Bartlett nämlich war es, der sagte, dass wir die Eigennamen in einer Geschichte am schnellsten vergessen würden.
Meine Gedanken sind jedoch längst beim Automaten draußen in der Vorhalle. Süßigkeiten kann man dort kaufen, Nervenfutter. Der Automat ist einer von den modernen, in denen alles rund zu laufen scheint, in denen es von Seiten der Technik keine Beanstandungen geben dürfte. Allerdings fehlen in der Beschriftung der einzelnen Fächer ein paar Nummern. Ein Spaßvogel von Automatenwärter könnte das gemacht haben. Wählte man so wie ich die Nummer 12, so ist man darauf angewiesen, die Zahlenfolgen natürlicher Zahlen zu kennen, denn eine 12 steht dort nicht. Die oberste Reihe mit ihren vier Fächern beginnt mit der 11, es folgt ein Fach ohne Zahl und darauf die Fächer 13 und 14.
Meinem prozeduralen Anteil im Langzeitspeicher verdanke ich das Wissen, wie ich die Tüte Gummitiere kaufen konnte. Nämlich das Abzählen der Münzen, die Eingabe in den dafür vorgesehenen Schlitz und die Auswahl der Zahlen auf dem Bedienpanel. Meinem semantischen Anteil im Langzeitspeicher verdanke ich das Erraten der fehlenden Nummer des Faches sowie die problemlose Übertragung der Nummer auf ein Produkt. Die 12 steht in diesem Fall für die Tüte Gummitiere und sie kostet 80 Cent. Meinem episodischen Anteil im Langzeitspeicher verdanke ich diese detailreiche Beschreibung des Automaten, weil die Kaufabwicklung durch fehlerhafte bzw. unvollständige Eingänge in meinem Ultrakurzzeitspeicher mein Kurzzeitgedächtnis intensiver beanspruchten und eine Zuhilfenahme des Langzeitspeichers notwendig war, um das Problem zu lösen.
Das episodische Langzeitgedächtnis kann aber noch mehr. Es erlaubt mir, zurückzuverfolgen, wie ich mich wunderte. Wunderte über die Zahlen der Produkte, die nach unten an Höhe gewinnen. Die oberste Reihe bilden die Nummern 11-14, darunter folgt 21-24, darunter 31-34 usw. Wenn Sie im Zimmer 36 eines Hotels wohnen, heißt das für Sie: es ist ungesund aus dem Fenster zu steigen; Sie befinden sich bereits in luftiger Höhe. Im Automaten hingegen ist der Weg von Fach 34 zum Boden kürzer als der Weg von Fach Nummer 12.
Dem episodischen Langzeitspeicher verdanke ich noch ein wenig mehr. Als ich eben von den „Etagen“ des Automaten schrieb, nieste eine Kommilitonin so niedlich, dass einige Studenten lachen mussten; dort saß nicht Tinker Bell, aber so hätte sie geniest. Kurz darauf in Reihe 8 schnarchte ein anderer Student so laut, dass es selbst der Dozent hören konnte. Auch das löste Erheiterung aus.
Soviel zu dieser Episode. Prägen Sie sich den Namen Bartlett ein! Ich bin schon genug gestraft mit dem Wenigen, was ich mir aus der Vorlesung merken konnte und Ihnen hier vorsetzte. Bartlett nämlich war es, der sagte, dass wir die Eigennamen in einer Geschichte am schnellsten vergessen würden.
Shhhhh - 16. Jan, 21:21
Gelernt.