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Auslaufmodell Buch

Donnerstag, 12. November 2015

Alfred Polgar: Die Mission des Luftballons

Habe gestern in einen Polgar hineingeschaut, einen, den ich noch nicht kannte. Die Zusammenstellung orientiert sich am Gesamtwerk Polgars und zeigt es in Ausschnitten. Der Querschnitt, der dabei entsteht, umfasst knapp 50 Jahre; eine unglaublich lange Zeit.

In dem Kapitel, was ich gestern las, ist mir ein Stilmittel aufgefallen, dass ich noch nicht so richtig fassen kann, aber etwas damit zu tun hat, dass Polgar hier bekannte Muster – sei es nun im Denken, Sehen oder anderem Sinn – umdreht. Er baut Perspektivenwechsel ein, die überraschend sind, spannend. Einfach toll.

Das Kaptiel „Trost in Krisenzeit“ beginnt mit einem solchen Perspektivenwechsel. Der erste Artikel heißt: „Automobile sehen dich an“. Da ist er schon der Perspektivenwechsel. Aus der eigenen Position heraus, sich diese Gefährte sowieso nie leisten zu können, starrt nicht er auf die Autos, sondern die Autos auf ihn. Markige Werbesprüche greifen ins Leere und ihre Verpuffung am Zielobjekt der Botschaft demaskiert ihre eigentliche Sprödheit: „Nehmt Spidolin, das Öl der Sieger.“

Im Kleinen kann Polgar das auch. Da beobachtet er einen Zeitungsverkäufer, der wie ein Automat sein Zeitungsexemplar anpreist, egal ob nun Passanten da sind, die ihn hören können oder nicht: „Als ob in dem Mann ein Sprechmechanismus aufgezogen wäre, der, automatisch ablaufend, alle zehn Sekunden Laut gibt. Dieser Zeitungsverkäufer, den die Maschine noch nicht schluckte, schluckte die Maschine.“ Eine Anspielung auf den Vorstoß der Maschinen in die Arbeitswelt kehrt er um in eine widernatürliche Anpassung des Menschen an diese Situation. Wer assimiliert hier wen oder was assimiliert hier was, könnte man sich fragen. Großartig.

Sonntag, 8. November 2015

Walther Kiaulehn: Lesebuch für Lächler

Vor geraumer Zeit erwarb ich bei meinem Antiquariat des Vertrauens ein kleines, schmuckes Rowohltbändchen von Walther Kiaulehn, das „Lesebuch für Lächler“. Seitdem begleitet mich dieses Buch überallhin, denn immer wenn ich nur wenig Zeit zum Lesen habe, lohnt sich kein Blick in schwere Lektüre, dann muss es etwas Leichtes sein. Das Gute an diesem Buch ist auch, dass es aufgrund der kurzen bis kürzesten Texte, die in fast keinem Zusammenhang zueinander stehen, völlig egal ist, wo man mit dem Lesen beginnt.

Es gibt trotzdem zwei Zusammenhänge innerhalb der Texte in diesem Buch, die dem eben gesagten aber nicht widersprechen. Zum einen ist es die Form. Es sind allesamt kleine Texte, die im Feuilleton der „BZ“, der Berliner Zeitung, zwischen 1923 und 1929 erschienen sind. Der andere Zusammenhang besteht darin, dass den Texten bestimmte Mottos übergestülpt worden sind, es demnach eine leise Orientierung innerhalb eines breit gefächerten Themenfeldes gibt. Da finden sich Texte zum Reisen, zu den Jahreszeiten, von der Liebe u.a.

Das stört aber nicht im geringsten, wenn mir danach ist, das Buch aufzuschlagen und einfach drauflos zu lesen. Die Texte sind elegant, eloquent, witzig, traurig, überraschend und meistens viel zu schnell zu Ende. Sollten Sie diesem Büchlein über den Weg laufen, kaufen Sie es! Es wird billiger sein als eine Ausgabe der SZ, deren Streiflicht auf der Titelseite manchmal ebenso gut daherkommt, wie die hier ausgewählten Texte.
Und da es sich ja um ein rororo handelt, darf natürlich die obligatorische Werbung im Buch nicht fehlen:

Autor: Walther Kiaulehn
Titel: Lesebuch für Lächler
beworbenes Produkt: Peter Stuyvesant Zigaretten
Fundstelle: zwischen S. 42 und S. 43


„DAS IST DAS SCHÖNE BEIM LESEN: MAN KANN DABEI RAUCHEN!“


Bildquelle: Walther Kiaulehn: Lesebuch für Lächler, Rowohlt Taschenbuchverlag GmbH, Hamburg 1960.

Sonntag, 19. Januar 2014

James Thurber

Durch Zufall geriet ich an diesen Kauz, der in einem knallgelben Umschlag steckte, irgendwo in der Humorabteilung der einzigen Bibliothek, die ich kannte. Die Humorabteilung bestand aus genau einem Regal, das fünf oder sechs Fächer hatte mit einer Breite von ca. einem Meter, und dass ich darin James Thurber fand, verdanke ich dem Umstand, dass auf dem Buchrücken, der wie gesagt in einem gelben Schutzumschlag steckt, ein Stern über und unter dem Buchtitel steht. Die Anordnung des Schriftzugs ist waagerecht, für einen Buchrücken nicht gerade üblich, und den Namen und Titel mit Sternen einzufassen auch nicht. Mich erinnerten diese Sterne an drei andere Sterne, an Bücher aus dem gleichen Verlag, Verlag Neues Leben Berlin. Sie stehen allerdings auf dem Cover in einer Art Plakette, die schwarz gehalten und neben den drei Sternen das Attribut „SPANNEND ERZÄHLT“ enthält.

Ich war gerade in der elften Klasse. Ich las, nein ich verschlang Fantasy und Science Fiction in Massen, die nicht gesund sein konnten. Ich las im Unterricht, in den Pausen, im Bus, im Bett, überall. Und dann sollten wir ein Buch vorstellen im Deutschunterricht und mir fiel keines ein. Ich hatte annähernd 30 Bände von Karl May gelesen, ich kannte die Shannara-Reihe, Das Schwarze Auge, Alan Dean Fosters „Die Denkenden Wälder“ hatte ich schon dreimal verschlungen und keines dieser Bücher wollte ich vorstellen. Darauf warteten doch alle, dass ich mich mit so einem Schund lächerlich machte. Nein, das ging nicht. Und dann gab es da einen in der Klasse, der ähnlich uncool war wie ich, ein netter Kerl, ist heute, glaube ich, Apotheker oder sowas, den hörte ich von Kishon sprechen. Er hatte sich ein Buch von dem genommen, hatte gemerkt, dass das alles nur Kurzgeschichten waren und sich davon einfach eine herausgepickt, die er dann vorstellen wollte. Der hatte nicht einmal das ganze Buch gelesen. Das wollte ich auch.

Also ging ich in die Bibliothek und traf in der Humorabteilung James Thurber. Auf der rechten Innenseite des Schutzumschlags ist er abgebildet. Er sieht auf dem Bild ein wenig kränklich aus, er sieht aus, als würde er von zu Hause aus im Büro anrufen und mit verstellter Stimme sich selbst zu sprechen verlangen, und wenn man ihm dann sagte, er wäre nicht da… Ach, lesen Sie es selbst nach. Es gibt ja schließlich auch eine westdeutsche Ausgabe. Die hat sogar zwei Vorworte, eins von einem gewissen Reinhard Lettau und das andere stammt von Thurber selbst und steht auch in der ostdeutschen Ausgabe drin. Ich habe beide Ausgaben, nur so, weil ich sie eben habe. Die westdeutsche ist ein ehemaliges Bibliotheksexemplar, welch Ironie, und die ostdeutsche habe ich in einem Antiquariat irgendwo in der ostdeutschen Provinz erstanden.
Warum erzähle ich das alles? Ich habe gerade „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ gesehen. Typisch amerikanisches Popcornkino. Ein bisschen Action, ein wenig Romantik, tolle Schauspieler, tolle Dialoge, tolle Bilder, toller Film. Die Geschichte dazu lieferte, haha, James Thurber. Das ist natürlich nicht ganz richtig, denn die Kurzgeschichte liefert einen ganz anderen Walter Mitty, vielleicht den Walter Mitty des Films in ca. 30 Jahren, nach einer langen ermüdenden Ehe mit einem Mann, der einfach mal eben abschaltet und sich in eine Traumwelt verzieht. Die Kurzgeschichte ist viel besser als der Film. Das Buch, „Lachen mit Thurber“, ist grandios, dagegen hat dieser Film, auch wenn er ziemlich gut ist, keine Chance.

Als ich im Unterricht dann dieses Buch vorstellen sollte, musste ich natürlich auch etwas aus dem Buch vorlesen. Ich wählte die Geschichte „Neun Nadeln“ aus, unverfilmbar. Den Vortrag musste ich nach 5 Minuten abbrechen, weil ich mit dem Lachen nicht aufhören konnte. Niemand sonst lachte, das stachelte mich noch mehr an. Ich lachte und lachte. Meine Deutschlehrerin unterbrach mich irgendwann, nachdem ich mehrmals versucht hatte, weiterzulesen. Sie sagte, dass es gut sei, während ich lachte. Ich kicherte den ganzen lieben langen Tag. Immer wieder brach ich in Gelächter aus. Ich saß in einer Unterrichtsstunde und plötzlich musste ich lachen. Auf dem Schulhof, auf dem Nachhauseweg, wenn mir jemand entgegenkam, versuchte ich zumindest die Mundwinkel einzuziehen, ich hielt mein Gesicht fest, als ob ich mir über die frische Rasur streichen wollte, dabei wollte ich nur mein Gesicht festhalten. Ich habe doch gar keinen Bart. Dann musste ich genau daran denken, an den Bart, an die neun Nadeln, an die Rasur, die in der Geschichte so dermaßen schief geht und ich schnaufte mir den Rotz auf den Handrücken vor Lachen, weil ich mir ja den Mund zuhielt. Mir liefen die Tränen, ich wischte sie beiseite und hielt mein Gesicht fest. Ich versuchte alles festzuhalten. Mein Bauch, ich bekam kaum noch Luft, so sehr lachte ich. Dann ging es wieder kurzzeitig, bis zum nächsten Ausbruch.

Ich las nicht nur diese eine Geschichte. Ich lachte bei keiner anderen Geschichte soviel wie bei dieser einen, obwohl da noch andere Lacher drin sind, „Der Admiral auf dem Fahrrad“, „Der Bordstein im Himmel“ oder „Das Geheimnis um den MacBeth Mord“. „Walter Mitty“ hatte ich sogar vergessen, bis der Film in die Kinos kam. Ich las das ganze Buch. Ich habe kein anderes Buch von Thurber gelesen, ich habe mich nie darum bemüht, eins zu finden. An einer Stelle im Film sagt Sean Penn so etwas wie, manchmal betätige er den Auslöser seiner Kamera gar nicht, wenn ihm der Moment so gefällt, wie er ist, also wenn der Moment ihm persönlich gefällt, dann würde die Kamera zu bedienen den Moment nur zerstören.

Samstag, 28. September 2013

Literarischer Salon: Jeet Thayil, Narcopolis

Ich sah durch die Scheibe alle Personen der ersten Sitzreihe doppelt, sie waren sich dabei nicht unbedingt gleich, obwohl es doch identische Personen waren, weil eine der beiden Personen schärfer und deutlicher zu sehen war als die zweite.

Ich und Ich in einem Roman namens Narcopolis versus sie und sie in einer Fensterscheibe. Ich saß in einer moderierten Lesung von irgendeinem Autor, dessen Name mir zu kompliziert war, um ihn mir zu merken. Das Buch heißt Narcopolis und hat einen Preis gewonnen. Es geht um Opium und Bombay. Die Simultanübersetzung, meine erste übrigens der ich beiwohnen durfte, war ziemlich gut. Dennoch hatte ich ständig das Gefühl, etwas zu verpassen, ein Gefühl, dass sich auch nicht abstellen ließ, als ich auf die Übersetzung verzichtete, denn ich verhungere zwar nicht im angelsächsischen Raum aber ich werde auch nicht satt, dafür spreche und verstehe ich einfach zu wenig Englisch.

Das Buch interessierte mich, schon wegen des 9 Seiten langen, ersten Satzes, der im Englischen nur 6 ½ Seiten lang ist, was ich auf die Buchpreisbindung und ihre Pervertierung im deutschsprachigen Raum zurückführe. Das Buch sollte 22,99 Euro kosten. Soviel hatte ich nicht bei. Es war dann auch keine Kaskade wie bei Kerouacs „On the Road“, vielmehr eine Ansammlung von Haupt- und Nebensätzen, die man sehr wohl durch Punkte hätte trennen können. Die eigentliche Wirkung, nämlich zu beschleunigen, sollte gar nicht Ziel sein. Entschleunigen sollte dieses Satzkonstrukt, leider lebt diese Entschleunigung nur durch die Erklärung, genauso wie auch der endlose Satz beim Vorlesen nicht wie ein einziger Satz klingen konnte. Das enttäuschte mich.

Von dem folgenden Interview habe ich leider kaum etwas behalten. Ich schließe das auf meine Ungewohnheit, englische und deutsche Sprache in gleicher Lautstärke wahrzunehmen. Aber eine Frage aus dem Publikum am Schluss der Lesung habe ich behalten. Sie fragte nach der Paradoxie, die sich ergibt, dass man aus gutem, bildungsbürgerlichen Hause kommend, einem gewissen Erfolgsdruck unterliegt, der einen zur Droge greifen lässt, und genau aus der Schilderung dieser Begebenheiten innerhalb eines Romans ist man als Autor plötzlich erfolgreich. Ob es dafür eine Erklärung gibt? Natürlich nicht. Die Frage ist anmaßend, denn sie stellt den Autor auf eine Stufe mit dem Protagonisten des Romans, sie macht sie gleich, wo doch genau das nicht Ausdruck des Schreibens gewesen sein sollte.

Ein Autor beantwortet diese Frage nicht, gerade auch und im Angesicht des anderen, vielleicht schon älteren Werks, was mit dem Erfolg des neuen Romans ja nicht zwangsläufig etwas zu tun haben muss. Und so war es auch, wenngleich mir die Antwort insgesamt zu höflich ausfiel. Es gibt darauf keine Antwort, es gab auch hier keine, nur Herumgedruckse. Ich sah des Autors Gesicht nicht aber das Gestammel bei der Antwort verriet die Fassungslosigkeit über das scheinbar unbedarfte, ja naive Publikum.

Ja, und dann geschah mir die anfangs geschilderte Szene, wo die Personen, entrückt von sich selbst, plötzlich doppelt erschienen in der Fensterscheibe. Dieses Gleichnis zum Erzähler, dem Ich, und dem Ich der Opiumpfeife, welches die Geschichte erzählt, drängte sich mir auf und ich schaltete ab.

Trotzdem war es ganz nett, für das erste Mal Simultanübersetzung, für das erste Mal Literarischer Salon Hannover.

Dienstag, 20. August 2013

Morels Erfindung

Ich habe vor kurzem „Morels Erfindung“ gelesen. Seitdem geht mir nicht mehr aus dem Kopf, was da beschrieben wurde, was da passiert ist und wie das überhaupt weiter geht. Kurz zum Inhalt: Ein Mann verliebt sich in die perfekte Projektion einer Frau, in ihre Aufzeichnung, die so perfekt ist, dass sie nicht von einem sowieso abhandenen Original zu unterscheiden ist. Das Einzige, was diese Frau nicht kann, ist auf den Verliebten einzugehen, weil es sich ja insgesamt um eine Aufzeichnung handelt. Wir, die Leser, halten in unseren Händen ein Tagebuch, das davon erzählt, wie dieser Mann die Insel erreicht, herausfindet, dass es sich bei den dargestellten Menschen und Gesprächen um Projektionen handelt und zu guter Letzt sogar lernt, die Maschinen zu bedienen, die die Aufzeichnung immer wieder von Neuem starten lassen. Er bedient sie nachher so gut, dass er in der Lage ist, sich in günstiger Position innerhalb einer von ihm neu gestarteten Aufzeichnung an der Seite seiner Liebe zu präsentieren, die alte Aufzeichnung ohne ihn zu löschen und alles in der neuen Aufzeichnung so aussehen zu lassen, als wäre er schon immer Teil der Aufzeichnung gewesen.

Nur eines spricht dagegen, ihn als Grundbestandteil dieser neuen, von ihm in die Wege geleiteten Projektion zu sehen: das Tagebuch: „Morels Erfindung“. Der Verfasser des Tagebuchs, ich sage mit Absicht nicht der Autor des Buches, will, dass wir ihn als einen Bestandteil der Projektion, der dargestellten, aufgezeichneten Wirklichkeit wahrnehmen und nicht als hinzugeschnitten, als nachträglich eingeschoben. Warum schreibt er also dieses Tagebuch? Wie viele andere sind vor ihm auf der Insel gewesen und haben sich womöglich ähnlich verhalten, haben sich auf die gleiche Weise in die Aufzeichnung hineinbegeben wie er, ohne darüber etwas zu hinterlassen? Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Dienstag, 23. April 2013

E.L. Doctorow: Ragtime

Ich habe meiner Tochter heute Morgen etwas vorgelesen und bin dabei über einen Satz gestolpert, den ich darauf immer wieder lesen musste, so interessant fand ich ihn. Meine Tochter übrigens fand ihn nicht interessant, sie schlief kurz darauf ein; es sei ihr gegönnt. Jedenfalls hätte ich das auch alles für mich behalten, wenn heute nicht zufällig der Welttag des Buches wäre. Im Übrigen finde ich es jammerschade, fast schon beschämend, dass sich Google dazu nichts einfallen ließ und seine Startseite ein wenig umgestaltete, aber so sind sie die neuen Medien.

Jedenfalls - ich komme endlich zu dem Satz - las ich ihn in einem Buch namens „Ragtime“ von E.L. Doctorow. Ich habe den Satz ein wenig abgewandelt und dem Präteritum entrissen, das passt hier inhaltlich besser. Ich hoffe, niemand ist deshalb empört:

„Das System von Sprache und Begriffsbildung beruht auf der These, dass Menschen mit dem Akt des Zeugnis-Ablegens die Grenzen von Zeit und Ort, in denen sie ihr Leben verbrachten, überschreiten und sich in anderen Zeiten und an anderen Orten Gegenwärtigkeit sichern.“

Normalerweise habe ich hier den Satz zitiert, der auf dem Bild zu sehen ist. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass das Zitat aus dem Buch selbst stammt und nicht aus der Werbeanzeige.



Bildquelle: E.L. Doctorow, Ragtime, Rowohlt Taschenbuchverlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, März 1995.

Montag, 18. März 2013

Bücherregalbiographien Übersicht

Da sich bereits 5 Beiträge zu dem Projekt der Beschreibung des eigenen Bücherregals gefunden haben und ich eigentlich guter Dinge bin, vielleicht noch ein paar weitere dazu bewegen zu können, mitzumachen, möchte ich hier noch einmal die Idee vorstellen.

Der Autor darf alles. Einzige Bedingung ist, dass es sich um Dinge dreht, die Inhalt eines Bücherregals sind. Weder die Anzahl der Bücher oder Dinge, die beschrieben werden, ist festgelegt, es kann also auch ein einziges Lieblingsbuch sein oder ein ganzer Stapel. Es kann mit Foto oder ohne sein, es kann gar nicht um Bücher gehen, wenn nur das Regal dabei ist oder anders herum. Keine noch so abwegige Idee ist unwillkommen. Jeder kann so viele Texte beisteuern, wie Regale oder Bücher vorhanden sind.

Zwei weitere Bedingung habe ich doch noch: Am Anfang des Textes soll auf den vorherigen Text verlinkt werden und am Ende auf den folgenden. Der Link auf den folgenden Text wird erstellt, sobald sich der oder die Autor:in per Kommentar im Blog mit dem letzten gelisteten Text meldet und ihren Text dort ankündigt ( am besten schon veröffentlicht hat ).

Ich werde diesen Text hier immer wieder aktualisieren und alle Texte verlinkt in diesen Beitrag einpflegen, damit jeder, der darüber stolpert, eine Übersicht erhalten kann, wo die Texte nachzulesen sind. Diese Übersicht kann natürlich auch jede/r andere machen, aber das ist nicht Pflicht.

Folge 1: Notizen jenseits des Regals
Folge 2: Biographie des Regals
Folge 3: „Hl. Joseph, bitt’ für uns!“ – Die Biographie des Regals
Folge 4: Lieber der Spatz im Regal
Folge 5: Regal - Fang hui -und wech
Folge 6: Die Thronverschwörung und ein Sieg der Kaisertreuen
Folge 7: Diskjockeyverbandspräsident ohne Mitglieder
Folge 8: [M]Eine [virtuelle] Bibliothek
Folge 9: Regalgedöns
Folge 10: Buchrückenpoesie

Samstag, 16. März 2013

Die Biographie des Regals

Die Anregung ging von einer Art Stöckchenspiel aus, zu dem ich mich eigentlich nicht hinreißen lassen wollte. Deshalb möchte ich hier auch kein Stöckchenspiel draus machen. Trotzdem, bzw. gerade deswegen bin ich aber auf Mithilfe angewiesen, die ich eben nicht damit einfordern möchte, dass ich am Ende des Beitrages einen oder mehrere Blogger zum Weitermachen bestimme. Der oder die Bloggerin, die mit einem ähnlichen Text weitermachen möchte, kann hier kommentieren. Entweder bevor der Text ensteht, währenddessen oder danach. Wer zuerst kommt mahlt nicht zuerst, denn das Ergebnis muss mehr zählen als die bloße Willensäußerung.
Funktionieren soll das Ganze, indem der- oder diejenige mit dem Folgetext auf den jeweils vorherigen und nachfolgenden Text verlinkt, sozusagen eine Art Chronologie entsteht. Dazu kann man sich einigen im aktuellen Beitrag.

Der Inhalt des Textes sollte eine Beschreibung eines Bücherregals sein. Das kann ein Regalboden, das ganze Regal oder nur ein Buch an einer bestimmten Stelle sein. Es muss nicht nur um Bücher gehen, es können sich ja auch andere Gegenstände als Bücher in dem Regal befinden. Zwei Texte, die als Beispiele dienen können, habe ich hiermit geschrieben und würde mich freuen, wenn es danach weiterginge, die Runde machte
.

Folge 1: Notizen jenseits des Regals

Duden 7. Er steht ganz links in meinem zweiten Bücherregal, das ich aus Resten des ersten gebaut habe, um zusätzlichen Platz zu schaffen. Wenn man den Dingen auf den Grund gehen will, ist der Duden 7 eine gute Wahl, denn es ist das etymologische Wörterbuch. Der Duden 7 ist mein am häufigsten benutztes Nachschlagewerk. Von meinem Platz schräg links darunter kann ich, ohne von meinem Platz vor der Tastatur aufzustehen, bequem danach greifen. Das Fremdwörterbuch und die Deutsche Rechtschreibung stehen direkt daneben, werden von mir aber wesentlich weniger gebraucht. Direkt im Anschluss steht der Lexer, darauf folgt allerhand Latein, der Stowasser natürlich, Eisenhut und diverse Lehrbücher. Fast die Mitte des Faches bildet eine fünfbändige Ausgabe des Deutschen Sprichwörterlexikons und den verbliebenen Rest füllen diverse Lexika und Nachschlagewerke mindestens abwegiger eher aber kurioser Natur. Ein Wörterbuch der Musik, ein Lexikon untergegangener Wörter, Symbole, eine Sachwörterbuch der Literatur, ein Handbuch der Semiotik und der Fischer Weltalmanach des Jahres 2006. Darauf liegt ein Küchenlexikon als Dach und Verbindung zum fast mittig gestellten Sprichwörterlexikon.

Ein paar Stoffschwänze lugen am Einlegeboden hervor. Sie bilden die Lesezeichen der Sprichwörterlexika. Auf den Lexika liegt ein Hammer. Der Hammer passt gerade so unter den folgenden Boden auf dem sich weitere Nachschlagewerke befinden, die ich in ähnlichem Verhältnis wie Duden 1 und 5 zu Duden 7 benutze, also fast nie. Der Hammer allerdings hat dort seinen festen Platz. Er ist einer von zweien in unserem Haushalt und folglich wird er nur für seinen Bestimmungsort, seinem Zweck dort aufbewahrt. Der Zweck ist ein oder mehrere Schläge gegen das Heizungsrohr vornehmen zu können, sollte die Musik unter uns zu laut sein. Wir, also unser Nachbar unter uns und ich, haben uns auf dieses Zeichen geeinigt, weil ich es belastend fand, deshalb die Wohnung zu verlassen, nach unten zu gehen, zu klingeln und auf ein „Ach, bin ich zu laut? Ja, kein Problem, ich mache etwas leiser“ wieder nach oben zu stiefeln, um festzustellen, dass sich der Regler ein mü nach links bewegt hat.

Die Stelle, wo der Hammer das Heizungsrohr trifft, ist blank. Die weiße Farbe ist abgeplatzt. Einmal hat meine Frau die Stelle überstrichen und aus Respekt vor ihrer Arbeit habe ich fortan eine andere Stelle des Rohrs bearbeitet. Der Effekt war ernüchternd. Früher hatten wir die Klopfzeichenvereinbarung auch mit den Nachbarn über uns. Bei meinem Verständnis von Krach muss ich immer an Lenin denken, von dem ich einmal las, dass es in seinem Haus stundenlang mucksmäuschenstill sein musste, damit er in Ruhe arbeiten konnte. Und ich habe es am liebsten immer ruhig, ob arbeiten, lesen oder die Decke anstarren. Mit den Nachbarn über uns habe ich mich überworfen, weil sie natürlich dachten, ich meine sie, wenn ich eigentlich den Nachbarn unter uns meinte, der, wie ich feststellen musste, für den meisten Krach verantwortlich war. Ich gehe seitdem nach oben, wenn es mir von dort zu laut ist und wäre es nicht im Endeffekt immer der gleiche Weg, also einmal nach oben und dann wieder nach unten anstatt einmal nach unten und wieder nach oben, ich hätte mich über dieses Eingeständnis sehr geärgert.
Ich nehme jedes Paket an, was ein Postbote in unser Haus einschleppt, um überhaupt noch gebraucht bzw. gegrüßt zu werden. Dann klingeln sie bei uns, ich gehe zur Haustür, öffne und grüße freundlich, überreiche das Paket und wir gehen uns wieder aus dem Weg.

Ich habe soeben, vom Platz vor meiner Tastatur aus, nach oben getastet, ob sich vor den Büchern noch ein kleinerer Gegenstand befindet und bin fündig geworden. Ein aus zwei Drähten und einer dazwischen angebrachten Bespannung aus Papier bestehender Clip, wie man ihn an Brottüten findet, lag direkt vor dem Duden 1. Das ist ein Überbleibsel der bunten Tüte von vor zwei Tagen. Gestern Nachmittag lag da auch noch ein Stück Lakritze.

Bis auf das etymologische Wörterbuch brauche ich keins der Bücher in Reichweite meines Computers und wäre ich nur einigermaßen konsequent in meinen Recherchen, bräuchte ich wahrscheinlich nicht einmal das. Ich bräuchte wahrscheinlich das gesamte Regal nicht, verzichtete ich außerdem auf die Unterbringung eines längst abgeschlossenen Kapitels meiner Lesegewohnheiten, dem ich die beiden obersten Fächer gewidmet habe, meine Karl May Sammlung. Nur leider wüsste ich dann nicht, wohin mit dem Hammer, denn der Platz weit oben im Regal hindert meinen Sohn daran, den Hammer in die Hand zu nehmen und wahllos auf Dinge einzuschlagen. Er könnte ihn – wie übrigens schon geschehen, als der Hammer noch in der Schublade meines Schreibtisches lag – am Heizkörper ausprobieren, auf meinem Schreibtisch oder am Pflanzenkübel direkt gegenüber, ich wäre jedenfalls mäßig erfreut darüber. Gut, dass der Hammer jetzt so weit oben liegt.

Folge 3: "Hl. Joseph, bitt' für uns!"

Dienstag, 12. März 2013

Notizen jenseits des Regals

Mir kamen so einige Gedanken in den letzten Tagen, von denen ich, glücklicherweise, nicht einmal die Hälfte behalten habe. Aufgeschrieben habe ich noch weniger, und das obwohl sich mein Notizbuch Nummer 2 gefährlich nah dem Ende neigt. Das neue Notizbuch liegt derweil in meinem Bücherregal. Da liegt so einiges. Zum Beispiel thront eine Tüte Eukalyptusbonbons etwas über Sichthöhe auf den Rücken von Rothmann und Ruff. Rothmann war eine jüngst gemachte Entdeckung und Ruff eine alte Empfehlung, die in Ermangelung besseren Lesestoffes tatsächlich einmal von mir angepackt wurde. Vor Poe, dessen 10-bändige Gesamtausgabe mit den Worten beginnt, dies könne keine Gesamtausgabe sein, da Poe als sich vom Schreiben Ernährender ein wahnsinniges Pensum an den Tag legte und überall veröffentlichte und niemand wisse, wo sich nicht vielleicht noch einer seiner Texte herumtreiben mag, steht eine Gießkanne. Die Gießkanne ist leer. Auf Poe liegt ein Schachbrett mit inliegenden Figuren. Indios gegen Konquistadoren, handbemalt. Immer wenn meine Nichte zu Besuch kommt, spielen wir eine Partie und ich staune darüber, wie sie sich den Gang der Figuren merken kann, wo sie doch zu Haus nie Schach spielt.

Im Fach daneben, das von Krimiautoren der alten Schule besetzt ist, liegt eine alte Aquariumlampe, die ich trotz eines wöchentlich stattfindenden Termins auf der Mülldeponie noch immer nicht entsorgt habe. Dahinter steht in Reih und Glied Agatha Christie und Arthur Conan Doyle. Dazwischen haben sich ein paar Querschläger eingenistet, Crusoe, Dath und Doctorow. Aber ganz am Rand, hinter Durrell, wird es wieder genregerecht: Dürrenmatt schließt die Reihe ab, der ist ja mittlerweile auch schon alte Schule. Ich habe sogar einen S.S. Van Dine dazwischen stehen, Sie wissen schon, das war der Literaturkritiker Willard Huntington Wright, der unter seinem Pseudonym Dine Kriminalromane schrieb und die 20 Regeln für eine gute Detektivgeschichte aufstellte. Auf Christie liegt ein Lolly, keine Ahnung wieso.

Ein sehr interessantes Fach findet sich ganz links in Hüfthöhe. Dort stehen alle kleinen Reclamhefte, derer ich habhaft werden konnte. Darauf liegt eine sternförmige Holzschale, die genau in die Lücke passt zwischen den höheren Büchern am linken Rand des Fachs und der kurz darauf, ebenfalls mit größeren Büchern beginnenden alphabetischen Sortierung. In der Holzschale sind ein paar Tannenzweige und ein paar rote Christbaumkugeln, die ich vor unserem Sohn retten musste. Der hat entdeckt wie schön es klimpert, fallen die Kugeln zu Boden. Ich musste entdecken, wie ungünstig sich haarfeine Glassplitter auf dem Fußboden machen, sollte eine Kugel dabei zerspringen. Zwischen Aira und Algren ragt ein Turm aus Spezialbürsten hervor, die unseren Staubsauger komplettieren sollen aber noch nie benutzt worden sind.

In einem Fach ganz rechts liegt sogar ein abgesägter, blau lackierter Stiel, dessen Bestimmung es war, beim Kinderbettbau übrig zu bleiben. Darunter versammeln sich die Vorlesungsverzeichnisse der Erziehungswissenschaften, Geschichte und des Faches Deutsch, was mich gleich auf die Palme bringt. Einerseits steht in dem Fach daneben tatsächlich eine abgesägte Yucca, die ich in einem Wasserglas zum Wurzeln bringen möchte. Andererseits schimpfen sich die Verzeichnisse selbst in Ermangelung des Formats Vorlesung in denselben nach wie vor Vorlesungsverzeichnisse. In dem neuesten Vorlesungsverzeichnis des Deutschen Seminars findet sich genau eine Vorlesung. Der Rest sind Seminare, die mit begrenzter Teilnehmerzahl, Zuteilung im Losverfahren und zu erbringenden Studien- und Prüfungsleistungen locken. Ein Hohn. Der Holzstiel ist lang genug für einen Knüppel, vielleicht passt da mehr zusammen, als ich bisher zu ahnen wagte.

Jetzt habe ich allerhand Gedanken verschwendet, mein Notizbuch ungenutzt liegen lassen, weil meine Tastatur diesen Text aufnahm und obendrein habe ich Ihnen wertvolle Zeit gestohlen, weil ich keine wichtige Feststellung zu machen hatte. Es gibt keine Konklusion, keine Pointe, nur Plauderei. Entschuldigung.

Folge 2

Freitag, 19. Oktober 2012

Die Gimmickisierung oder: Das Plastikbuch

Heute Morgen, kurz bevor ich das Haus verlassen wollte, nahm ich ein Buch aus meinem Regal. Ich weiß nicht warum ausgerechnet dieses, ich las darin. Es war ein schwarzer Einband, der Buchrücken zu dünn, um ihn zu beschriften und wüsste ich nicht, dass ich mich auf meine alphabetische Sortierung halbwegs verlassen kann, ich hätte niemals erahnen können, dass es sich um einen kleinen Band der Streichholzbriefe Umberto Ecos gehandelt hätte; Burkhardt Kröber, wie üblich, hat mir das Lesen erleichtert, indem er ins Deutsche übersetzt hat.

Nun beginnt dieses Buch damit, wie sich Eco über einen Glossenschreiber, bzw. die Glosse selbst, auslässt. Nicht unfein, durchaus als könne man teilen, was sowohl Eco als auch der Glossenschreiber gemeint haben. Mich interessierte daran auch nicht die Gimmickisierung (so nenne ich das, so nannte das nicht Eco) des Buches, darum ging es nämlich in der Glosse (ein Plastikbuch mit aufblasbarem Kissen, was man zum Schwimmen benutzen kann), sondern, wie Eco, um das Buch und seine Herstellung. Eco war fasziniert von dem Gedanken, welche Freude es machen könnte, ein Buch komplett auf Plastik zu drucken, aus Plastik bestehen zu lassen, man müsste Randnotizen einfügen können, das war noch so eine Bedingung. Und Eco hatte natürlich im Sinn, für die Ewigkeit zu konservieren; wie konnte es anders sein, er hatte auch sogleich ein Werk parat, dass er so festgehalten wissen wollte: Die Göttliche Komödie.

Ich hatte darüber hinaus noch die Idee, dieses Buch aus Recyclingmaterial herstellen zu lassen, mit eben jenen Eigenschaften, die Eco so vorschwebten. Nur ist mir Die Göttliche Komödie ehrlich gesagt zu sperrig, um sie auf Plastik zu drucken, daher wollte ich Euch, liebe Leser, fragen, welches Buch sollte gedruckt werden? Welches Buch hat denn die Qualitäten, nicht nur auf Plastik gedruckt zu werden und für die Ewigkeit zu halten (vielleicht irgendwann einmal im Stillen Ozean mit dem großen Strom des Plastikmülls zu schwimmen), sondern welches Buch wird auch gerne gelesen (nichts für ungut, an diejenigen, die gern Die göttliche Komödie lesen, ich habe mich eher durchkämpfen müssen und bin daran gescheitert)?

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