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Trottel

Am gestrigen Tag war ich seit längerem wieder einmal im Theater gewesen, um zu arbeiten. Es lief die GP, also Generalprobe, eines Stückes, dass ich mir auch gern angeschaut hätte. Leider bin ich ein wenig verschnupft und verhustet, was ich den wenigen Zuschauern bei so einer GP nicht antun wollte.

Ein sehr schönes, ordentliches Bühnenbild, übersichtlich. Nicht zu viel zu tun. Eher weniger. Ein paar Limetten schneiden, einen abgeschnittenen Kopf (Attrappe) in einen Karton tun, zukleben und Postsachen drauf. Ein paar Gläser, Flaschen, keine Ascher! Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Stück betreut habe, in dem kein Ascher vorkam. Wahrscheinlich ist das gar nicht so lange her, aber momentan fällt mir keins ein.

Die Gläser haben ein paar witzige Beleuchtungssachen unter dem Glasboden. Ein aus vier oder fünf kleinen LEDs bestehendes Blinkeset, was per Knopfdruck aktiviert wird und den darüber im Glas befindlichen Drink schön anstrahlt.

Am Ende der Vorstellung schnappe ich mir den Eimer mit den Sachen zum Abwaschen, darin natürlich auch die vier Gläser mit den doppelten Böden. Ich bringe alles runter und stelle es auf die Küchenarbeitsplatte. Dann lasse ich Wasser ein. Der doppelte Boden mit den Lampen darin lässt sich ganz einfach herausdrehen. Ich stelle die vier Böden vorsichtig etwas abseits und tauche die Gläser ins Wasser.

Ich könnte meinem Chef, der oben wartet, ja so etwas erzählen wie: „Sag mal, sind die überhaupt wasserdicht, diese Böden?“, oder: „Hm, irgendwie funktionieren die Lichter nicht mehr, seit ich die Gläser abgewaschen habe.“ Ich muss grinsen und trockne die Gläser ab.

Dann nehme ich die Gläser und will sie wieder mit dem Boden verschrauben. Da steht Wasser drin, das mir beim Querhalten der Elemente auf die Schuhe tropft. Aber ich habe doch, denke ich, und stelle alles wieder ab. In allen vier Böden steht das Wasser. Ich hole die Platinen, die nur aufgesetzt sind heraus, trockne alles gründlich ab. Die kleinen Zellen haben bereits Rost angesetzt, die Schlieren verteile ich auf dem Handtuch. Ich puste hinein, schüttle die Dinger. Panik steigt in mir hoch, zu Recht, zwei von vier Böden funktionieren nicht mehr.

Wie soll ich das erklären? Morgen ist Premiere und ich habe erst einmal zwei Leuchtböden geschrottet. Dabei habe ich doch, denke ich, und puste verzweifelt auf die Platine mit den LEDs. Das kann doch nicht wahr sein.

Als ich alles wieder eingesammelt habe, verlasse ich die Küche und mache mich auf den Weg zurück zur Bühne. Ich nehme den Fahrstuhl, obwohl es nur zwei Stockwerke sind. Ich überlege mir einen ersten Satz: „Ich schwöre, ich habe die Dinger vorher abgeschraubt“, denke ich. Es klingt erbärmlich.

Oben angekommen reihe ich die Requisiten auf und sage meinen Satz, also den letzten. Mein Chef guckt nur kurz und winkt ab. Sind wohl genug da und das erste Mal ist das wohl auch nicht passiert. Er will gar nicht wissen, was passiert ist. Ich beruhige mich wieder, fühle mich trotzdem wie ein Trottel.
Lo - 24. Nov, 18:09

Interessant, wie sich in solchen Situationen automatisch eine Rechtfertigungsstrategie entwickelt, nicht?

Shhhhh - 24. Nov, 22:19

Naja, in die Küche zu gehen um Gläser zu spülen, legt den Verdacht, die LEDs samt Verschluss nicht abgeschraubt zu haben während des Prozesses, ja nahe.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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