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Blut, Kotze, Scheiße

Genauer gesagt handelte es sich um Theaterblut, Haferflockenschleim und Schokopudding. Ersteres ist eine bekannte Requisite. Man mischt, je nach gewünschter Konsistenz, mit Wasser, um es dann ordentlich spritzen zu lassen, zum Beispiel auf einen Haufen geschredderter Akten, die in roten Müllsäcken, umgeben von grünen Platikspellets zum Auffüllen großer Pakete, in einem Raum unter der Bühne vor sich hin gammeln.

Haferflockenschleim ist ein Gemisch aus Haferflocken und ebenfalls Wasser, das zu einer breiigen Konsistenz verrührt wird. Dann stopft man sich das Zeug in den Mund und versprüht es mit einem gezielten Auswurf auf die betreffende Stelle. Den Schokopudding muss man anrühren. Dazu nehme man am besten ca. 1/5 weniger Flüssigkeit als auf der Verpackung des Herstellers angegeben ist, damit das Zeug ordentlich fest ist. Sollte es sich außerdem auch noch um ein Theaterstück handeln, bei dem die Schauspieler zufällig Kleidung tragen, so was soll ja vorkommen, empfiehlt es sich, keine Milch zu nehmen, sondern Wasser, dann bekommt man die Kleidung wieder sauber. Den Zucker lässt man übrigens weg, Scheiße schmeckt ja auch nicht.

Die Bühne nach dem Stück von all diesen Dingen zu säubern, bedeutet ein klein wenig Aufwand. Um den kümmern sich die Regisseure und ihre Assistenten in den seltensten Fällen. Klar, es wurde irgendwann einmal besprochen, dass es da eine Reinigungsfirma gibt, die solche Dinge dann nach jeder Vorstellung direkt in Angriff nimmt, damit die Sachen nicht antrocknen. Aber zu Zeiten der Proben kümmert sich da keiner drum. Besonders nett ist das, wenn der Bühnenboden mit einem grauen Filz bedeckt ist. Dann kommen wir ins Spiel, die Requisite.

Einfach toll, wie ihr das gemacht habt, ihr seid meine Helden, nee, echt super, hören wir sie sagen. Wie wir das wieder gemacht haben, wie die Tatortreiniger, haha. Achja Tatort, gestern war Dietmar Bär bei uns im Haus, ich habe ihn anfangs gar nicht erkannt, weil er so schnoddrig gekleidet war, also in Zivil. Wenn man jemanden nur mit Anzug sieht, kommt einem das immer komisch vor, dann sieht der Dreitagebart, egal wie gut in Schuss, einfach schlampig aus, die Frisur, durch die zuvor getragene Mütze leicht entstellt, wirkt dann ungepflegt und die Klamotten sehen aus, wie gestern auch schon angehabt. Dann könnte man leicht enttäuscht sein, ich fand das gut.

Weniger gut fand ich seine Gesprächspartnerin. Eine Regisseurin, die mich einmal aus einer Generalprobe hinauskomplimentieren ließ, von ihrem damaligen Assistenten. Es hieß sinngemäß, hier dürfe nur zusehen, wer auch etwas zum Stück beitragen müsse. Die Requisite trägt ja nix bei, die trägt nachher nur weg. Ich habe mir das gefallen lassen und bin schulterzuckend gegangen, es war sowieso ein echt ekelhaftes Stück (Blut war auch dabei).
nömix - 11. Feb, 17:23

Ja, man kennt das aus vielerlei Bereichen. Jeder preist den Feldherrn/Häuptling, der eine Schlacht gewonnen habe – aber keiner das Fußvolk/die Indianer, obwohl die nicht unwesentlich zum Gelingen beigetragen haben. Nicht von ungefähr gilt auch in der Theaterbranche: ein Regisseur und ein Requisiteur nützen im Theater mehr als ein Regisseur und ein Papst.

Shhhhh - 11. Feb, 20:13

Ob Päpste überhaupt etwas nützen?
nömix - 12. Feb, 08:02

Berechtigte Frage ;) [*]
Shhhhh - 12. Feb, 09:58

Hihi
Lo - 12. Feb, 19:35

Päpste müssen nix nützen.
Unfehlbar sein reicht vollkommen aus.
Shhhhh - 16. Feb, 09:50

Mit der Eigenschaft haben sie beim Regisseur aber keinen guten Stand.

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Zuletzt aktualisiert: 22. Mär, 21:06

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