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Applaus befohlen

Ich saß gerade in der Kantine, als die Durchsage kam. „In 5 Minuten ist das Stück zu Ende, dann kommt Applaus.“ Diese hoffnungsfrohe Botschaft hat natürlich einen ganz eigenen Sinn, den ich hier vorerst nicht erläutern möchte, mir geht es vorerst um die Sinnvarianten, die damit nicht gemeint sind.

Einerseits hat diese Aufforderung – und so viel steht in jedem Fall fest: es ist eine Aufforderung – natürlich den Charakter eines frommen Wunsches, denn gerade heute, wo auch noch Premiere war, hätte ja statt Applaus auch ein Buhrufchor seine vielen Stimmen erheben können. Immerhin weiß man ja nie, ob ein Stück geglückt ist, bis dann der erlösende, tosende Beifall ertönt.

Auf der anderen Seite sind gerade bei Premieren natürlich sehr viele Theaterangehörige im Publikum, um genau das oben beschriebene Szenario zu verhindern. Außerdem könnte man ja auch meinen, dass der Aufruf zum Applaus an das Publikum gerichtet sein mag, dieses nur nicht hören kann, weil es ja vor und nicht hinter den Kulissen sitzt. Dann wird es erst recht absurd.

Ich saß gerade mit zwei Kollegen in der Kantine, als die Durchsage kam. Ich fragte, ob dies immer durchgerufen würde, weil ich das von der kleinen Bühne nicht kenne. Da wird immer nur angesagt, das Stück sei jetzt vorbei, vielen Dank allen Beteiligten und schönen Abend. Ja, das wäre immer so. Das ist ja die große Bühne. Da wird der Applaus noch befohlen. Da geht es ab. Man hört das Johlen noch im Treppenhaus.

Vielleicht will man die wenigen Mitarbeiter hinter der Bühne aber auch warnen, dass die Geräusche, die so plötzlich anbranden, kein Grund zur Beunruhigung sind, vielmehr wäre keine Geräuschkulisse ein Grund zur Beunruhigung. Ohne Warnung steigt man aus dem Fahrstuhl und hört es laut klatschen, man verbeugt sich und stößt sich womöglich an der zuschlagenden Fahrstuhltür oder man steigt gar nicht erst aus, sondern geht lieber einen Schritt zurück ins Innere der Kabine, weil man doch just einen Eimer mit Kunstblut am Leib trägt.

Und dann sind wir auch schon bei der eigentlichen Aussage „…dann kommt Applaus.“ Stellen Sie es sich ungefähr so vor, als säßen Sie mit Ihrer oder Ihrem Holden im Wohnzimmer und plötzlich äußert diese: „Mir ist kalt.“ Das ruft Mitleid hervor oder es nötigt einem vielleicht die Decke ab, in der man es sich gerade gemütlich gemacht hat. Der eigentliche Satz aber lautet: „Es zieht, mach das Fenster zu!“ So müssen wir den Satz verstehen. Denn Schauspieler, die bereits früher von der Bühne abgehen, verlaufen sich automatisch in die Kantine und halten eine kleine Pause, wo sie dann 5 Minuten vor Ende des Stückes zurückgerufen werden, um den Applaus zu empfangen. Ja, so war das.
Bubi40 - 8. Dez, 09:31

mit dem schlussapplaus ist das auch so ein zweischneidiges schwert ... einerseits nimmt man ihn ja gern in empfang ... ein ander ding aber ist es, wenn man nur im ersten akt zu tun hat, und laut anweisung des regisseurs nach dem schluss des stückes seinen applaus abholen muss ... das ist gerade noch so erträglich, wenn denn das theater eine kantine hat ...
ich hatte einmal im dreispartenhaus in Flensburg zu tun ... dieses theater hat aus platzmangel keine kantine ... hier wird J E G L I C H E beschäftigung vom bühnenarbeiter bis zum intendanten eine peinvolle marter ... soweit mir bekannt ist, zahlt das theater auch keine erschwerniszulage ...

Shhhhh - 8. Dez, 19:28

Da würde eine Mikrofoninstallation in der nächstbesten Kneipe für Abhilfe sorgen können. Dann kann die Inspizienz eine kurze Durchsage machen, die je nach Entfernung der Ortschaft vom Theater lauten könnte: "Noch 15 Minuten bis Stückende, dann kommt Applaus!"
Lo - 8. Dez, 18:53

„Die Claque“

Ich erwische mich als Theaterzuschauer häufig als denjenigen, der für den Bruchteil einer Sekunde vor dem restlichen Publikum den ersten "Klatsch" abgibt, und manchmal glaube ich, dass die Anderen mir nur nachfolgen. Ich fühle mich dann sozusagen als "Claqueur" *).
Unbezahlt. Weil ich aus Begeisterung applaudiere.
Und weil ich weiss, wie gut sich dieses Geräusch für die da vorn auf der Bühne anfühlt.
*)
http://de.wikipedia.org/wiki/Claqueur

Shhhhh - 8. Dez, 19:25

Wenn's gut ist, sollte ja auch geklatscht werden. Sind Sie auch schonmal als erster aufgestanden, sozusagen ein Ovateur gewesen?
Lo - 8. Dez, 19:31

Nein, ehrlich gesagt, habe ich mich das noch nicht getraut.

Bei uns war die Durchsage des Inspizienten immer: Alle Beteiligten bitte zum Applaus. Das galt natürlich für uns - backstage - nur für den "Abbau", der beginnen durfte, wenn der "Rote" bereits geschlossen war, nur noch "durchgetreten" wurde und der Applaus noch laut genug war, dass das Scheppern der Requisiten nicht zu hören war.

Shhhhh - 8. Dez, 23:21

Ja, da denkt man sich als Zuschauer, dass da hinter dem großen roten Vorhang sofort ein paar Tischchen platziert werden, wo sich die ermatteten Schauspieler ein erstes kleines Tröpfchen genehmigen, wo ihnen die schwere Garderobe abgenommen wird, wo vielleicht ein paar Ensemblemitglieder weiteren Applaus spenden aber stattdessen rennen ein paar Techniker über die Bühne und sammeln Kabel und Requisiten ein.

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